Kirche verurteilt Schließung von Schulen auf den Philippinen

"Anschlag auf indigene Gemeinschaft"

​Die katholische Kirche auf den Philippinen kritisiert die vom Bildungsministerium angeordnete Schließung von 55 Schulen für Indigene auf Mindanao. Sie fordert statt dessen eine Verbesserung der Bildungspolitik.

Christen auf den Philippinen / © Francis R. Malasig (dpa)
Christen auf den Philippinen / © Francis R. Malasig ( dpa )

Das Ministerium begründete die Schließung mit dem vom nationalen Sicherheitsberater Hermogenes Esperon erhobenen Vorwurf, die Schulen lehrten die "subversive Ideologie" der Kommunistischen Partei der Philippinen und ihrer Guerillamiliz Neue Volksarmee. Statt Schulen zu schließen sollten die Verantwortlichen lieber das Bildungssystem verbessern, sagte Bischof Roberto Mallari im Namen der Bischofskommission für Bildung am Mittwoch dem katholischen Sender Radio Veritas.

"Gegen Recht auf Selbstbestimmung"

Die evangelische Pastorin und Kämpferin für die Rechte der Indigenen, Irma Balaba, verurteilte gegenüber dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews die "Kollaboration" zwischen Bildungsministerium und Militär als "direkten Anschlag auf die indigene Gemeinschaft, die für das Recht auf Selbstbestimmung kämpft".

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte und die Armee brandmarken Verteidiger der Rechte der Armen und der Indigenen als "Kommunisten", die einen Staatsstreich planen. Der Vorwurf richtet sich ausdrücklich auch gegen Priester, Ordensleute und Teile der Bischofskonferenz und führte Ende 2018 zur Ausweisung der australischen Nonne Patricia Fox. Nach der Verhängung des Kriegsrechts über Mindanao im Sommer 2017 erlaubte Duterte der Luftwaffe die Bombardierung von Dörfern der Indigenen.


Quelle:
KNA