Premierminister Ranil Wickremesinghe bezog sich bei seiner Ankündigung ausdrücklich auf die Forderung des Erzbischofs von Colombo, wie der asiatische Pressedienst Ucanews berichtet. Bei den islamistischen Attentaten auf drei Kirchen und drei Luxushotels kamen am Ostersonntag mehr als 250 Menschen ums Leben, darunter allein 100 in der katholischen Antonius-Kirche in Colombo.
Warnungen des indischen Geheimdienstes
Der Kardinal ist überzeugt, dass die Anschläge hätten verhindert beziehungsweise die hohe Zahl von Toten vermieden werden können, wären die Warnungen des indischen Geheimdienstes vor unmittelbar bevorstehenden Terroraktionen von den Behörden an die Kirche weitergegeben worden.
Deshalb verlangte Ranjith eine unabhängige Untersuchungskommission, wer die Drahtzieher der Anschläge waren, warum sie trotz der Warnungen nicht verhindert wurden und wer im mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka die islamistischen Gruppen beschützt habe.
Kardinal erhebt Vorwürfe
Der Regierung hatte Ranjith in den vergangenen Wochen immer wieder vorgeworfen, die Erkenntnisse diverser Untersuchungskommissionen unter den Teppich zu kehren.
Die Selbstmordattentate vom Ostersonntag wurden nach Erkenntnissen der Polizei von neun Muslimen ausgeführt, die der islamistischen Gruppierung National Thowheed Jamath (NTJ) aus Sri Lanka angehört haben sollen. Bislang wurden laut Polizei 293 Menschen unter dem Verdacht der Mitwisserschaft verhaftet. Zudem seien Hunderte Bankkonten von 41 Verdächtigen eingefroren worden.