Polnische Bischöfe wollen zur KZ-Gedenkstätte Dachau pilgern

Gedenken an ermordete Geistliche

Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau plant die katholische Polnische Bischofskonferenz im April eine Wallfahrt in die Gedenkstätte. Die Pilgergruppe will der in Dachau ermordeten polnischen Geistlichen gedenken.

"Arbeit macht Frei"-Tor in Dachau / ©  Peter Kneffel (dpa)
"Arbeit macht Frei"-Tor in Dachau / © Peter Kneffel ( dpa )

Das sagte ein Sprecher der Bischofskonferenz am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). An der letzten nationalen Priesterwallfahrt nach Dachau im April 2015 hatten etwa 40 Bischöfe und mehr als 700 Priester und Seminaristen teilgenommen.

Damals feierten die Vorsitzenden der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenzen, Kardinal Reinhard Marx und Erzbischof Stanislaw Gadecki, gemeinsam einen Gottesdienst in der Kapelle der Gedenkstätte. Nähere Angaben zur kommenden Priesterwallfahrt machte der Sprecher nicht.

Priester von Nazis verschleppt

Die Nationalsozialisten verschleppten während des Zweiten Weltkriegs etwa 1.780 meist katholische Pfarrer aus Polen nach Dachau und ermordeten fast 900 von ihnen. Die deutschen Besatzer hatten in Polen gezielt Priester verhaftet und getötet, weil diese großen Einfluss auf die Bevölkerung hatten und patriotisch zum Schutz des Landes aufriefen. Nach Kirchenangaben wurden insgesamt rund 2.800 polnische Priester getötet - 28 Prozent des Klerus.

Das im März 1933 in Dachau bei München errichtete Konzentrationslager (KZ) diente als Modell für alle späteren nationalsozialistischen Konzentrationslager. Die SS verschleppte aus ganz Europa gezielt Priester nach Dachau. In den zwölf Jahren seines Bestehens waren hier und in zahlreichen Außenlagern mehr als 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. Etwa 41.500 Häftlinge wurden ermordet. Am 29. April 1945 befreiten US-amerikanische Soldaten die Überlebenden.

 


Polnische Bischöfe / © Paul Haring (KNA)
Polnische Bischöfe / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA