Bischöfe aus Eritrea kritisieren Schließung aller Krankenhäuser

Verletzung des Rechts auf Religionsfreiheit

Die Bischöfe in Eritrea haben die Regierung des ostafrikanischen Landes dafür kritisiert, dass diese alle katholischen Kliniken habe schließen lassen. Dieses Vorgehen verletzte das allgemeine Grundrecht auf Religionsfreiheit, monierten sie.

Symbolbild: Medizinische Versorgung in Afrika / © Gecko Studio (shutterstock)
Symbolbild: Medizinische Versorgung in Afrika / © Gecko Studio ( shutterstock )

"Wir sind überzeugt davon, dass die gegen unsere Kliniken gerichteten Maßnahmen eines unserer religiösen Rechte besonders verletzt und zwar: anderen Menschen Gutes zu tun", erklärten die Vertreter der katholischen Kirche Eritreas in einem am Dienstag in München veröffentlichten Schreiben an das Hilfswerk missio München.

Kein Dialog mit der Kirche

In den vergangenen Wochen hatte die eritreische Regierung laut Mitteilung 21 katholische Krankenhäuser beschlagnahmt. 2018 waren bereits acht Einrichtungen geschlossen worden. Neben der Tatsache an sich kritisierten die Bischöfe, dass die polizeilichen Räumungen ohne Vorankündigung stattfanden und sich die Regierung bis heute zu keinem Dialog mit der Kirche bereit erklärte habe.

"An einigen Orten wurde dem Klinikpersonal befohlen, aus dem Weg zu gehen, an manchen Orten kam es sogar zu gewaltsamen Aktionen", heißt es in der Stellungnahme. Patienten hätten nicht weiter versorgt werden können und die Türen der Einrichtungen seien versiegelt worden.

Antwort auf Kritik der Kirche an der Regierung?

Beobachter vermuteten, dass die Schließungen der katholischen Kliniken eine Antwort des Regimes unter Isayas Afeworki auf die Kritik der Kirche an der Regierung sei, heißt es. Die katholischen Bischöfe des Landes forderten in ihren Hirtenbriefen immer wieder grundlegende politische Reformen.

Die Regierung hingegen habe die Übernahme der Einrichtungen mit einem 1995 eingeführten Gesetz begründet. Danach müssten medizinische Einrichtungen der staatlichen Kontrolle unterliegen; außerdem seien religiöse Aktivitäten in den Bereichen Schule und Medizin nur eingeschränkt möglich.

"Die Schließung der katholischen Krankenhäuser betrifft nicht nur die Kirche in Eritrea, sondern sie trifft vor allem all die Menschen, die in den Kliniken eine vertrauensvolle und heilsame Anlaufstelle gefunden haben", betont der Präsident von missio München, Wolfgang Huber. Mit ihrem Vorgehen schade die Regierung vor allem den Ärmsten der Armen.


Quelle:
KNA
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