Nach der Wahl

missio ruft zur Unterstützung von indischen Minderheiten auf

Indien hat gewählt. Die Wiederwahl des hindunationalistischen Premierministers Narendra Modi löst bei Christen und Muslimen Besorgnis aus. Das katholische Hilfswerk missio mahnt jetzt zur Unterstützung der Minderheiten im Land.

Indien: Frauen stehen Schlange vor einem Wahllokal / © Manish Swarup (dpa)
Indien: Frauen stehen Schlange vor einem Wahllokal / © Manish Swarup ( dpa )

Das katholische Hilfswerk missio ruft anlässlich der Wahlergebnisse in Indien zur Unterstützung von Minderheiten auf.

Christen und andere Minderheiten in Indien bräuchten internationale politische und diplomatische Unterstützung, damit sich ihre Lage nicht verschlechtere, erklärte missio-Präsident Klaus Krämer am Donnerstag anlässlich der indischen Parlamentswahl. Bei den Wahlen in Indien zeichnet sich laut Medienberichten ein deutlicher Sieg des hindunationalistischen Premierministers Narendra Modi und seiner Partei BJP ab.

Polarisierung der Gesellschaft

Es gebe die Botschaft der BJP, nur ein Hindu sei ein guter Inder - das polarisiere die indische Gesellschaft, fügte Krämer hinzu. Zudem gefährde das den säkularen Charakter des Staates und erhöhe so den Druck auf Angehörige anderer Religionen. Es sei wichtig, dass die Bundesregierung und die Wirtschaft in Deutschland ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen nutzten, um mäßigend auf Modi und die BJP einzuwirken.

Hinduistischer Gottesstaat

Muslime und Christen sahen einer Wiederwahl Modis radikaler Hindupartei mit Sorge entgegen. Viele Hindunationalisten streben einen hinduistischen Gottesstaat an, in dem Minderheitsreligionen keinen Platz haben. Seit der Machtübernahme der BJP im Mai 2014 hat die Gewalt von Hinduextremisten gegen religiöse Minderheiten deutlich zugenommen.

Parlamentswahlen in Indien sind aufgrund ihrer Größe ein weltweit einzigartiges Ereignis. Die 900 Millionen Wähler gingen zwischen dem 11. April und 19. Mai in sieben Etappen an die Wahlurnen.


Kommender Premierminister Narendra Modi (dpa)
Kommender Premierminister Narendra Modi / ( dpa )
Quelle:
KNA
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