Bischof Genn: Politik in Lima ist ohnmächtig gegen Ungleichheit

"Frage des Miteinanders"

Der Münsteraner Bischof Felix Genn kritisiert die politische Ohnmacht und Untätigkeit angesichts sozialer Ungleichheit in Lima. "Insbesondere muss hier mit Korruption aufgeräumt werden", erklärte er im Anschluss an einen Peru-Besuch.

Ordensfrau mit einer indigenen Einwohnerin im Bergland von Peru / © N.N. (KiN)
Ordensfrau mit einer indigenen Einwohnerin im Bergland von Peru / © N.N. ( KiN )

Er könne nicht verstehen, dass sich keine Lösung finden ließe, um diese soziale Ungleichheit zu überwinden. "Was es sicher braucht, ist Hilfe zur Selbsthilfe, Bildung gerade für die unteren Schichten und den Appell an die eigenen Kräfte der Menschen", sagte der Bischof laut Pressestelle des Bistums Münster am Freitag.

Peru als Vorbild

Nach den Worten von Genn kann die Kirche in Deutschland von Peru lernen. Die dortigen Priester hätten immer wieder betont, wie notwendig es sei, ehrenamtlichen Laien "wirkliche Verantwortung" zu geben. "Das könnte sicher ein Modell sein - vor allem in dem Sinne, dass hier in Peru etwa die Frage nach der Macht gar nicht gestellt wird", sagte Genn. Dort müsse nicht der Priester derjenige sein, der das Sagen habe, sondern er könne auch eine Person sein, die einfach mitarbeite. "Im Mittelpunkt steht immer die Frage des Miteinanders."

Der Bischof besucht derzeit Südamerika. Am Donnerstag beendete er einen mehrtägigen Aufenthalt in Peru. Weiteres Ziel seiner Visite ist Brasiliens Hauptstadt Brasilia sowie eine deutsche Gemeinde in Porto Alegre, Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul.


Bischof Felix Genn während einer Rede / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Felix Genn während einer Rede / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA