Erzbistum Salzburg kritisiert Verhalten von Franziskanern

Handgemenge mit Bettlern

Nach einem Handgemenge zwischen einem Franziskanerpater und rumänischen Bettlern wurde in Salzburg eine Wärmestube des Ordens geschlossen. Die Erzdiözese kritisiert das Verhalten der Ordensbrüder gegenüber den Obdachlosen.

Bettler mit Münzbecher / © Dieter Sell (epd)
Bettler mit Münzbecher / © Dieter Sell ( epd )

Man bedauere die Schließung der Wärmestube des Ordens, die viele Obdachlose in Salzburg betreffe, hieß es in einer Stellungnahme des Erzbistums Salzburg. Anlass für die Schließung war ein Handgemenge zwischen einem Franziskanerpater und rumänischen Bettlern, das am Wochenende von der Polizei geschlichtet werden musste.

Erzdiözese: Keine Ausweitung des Bettelverbots

Kritisch äußerte sich das Erzbistum auch zur Forderung der Franziskaner nach einer Ausweitung der Bettelverbotszonen. Der aktuelle Zwischenfall mache betroffen, "allerdings halten wir es für bedenklich, von diesem Vorfall eine Verschärfung des Bettelverbots abzuleiten". Als Kirche von Salzburg warne man vor einer solchen Vorgehensweise. Auch die Caritas der Erzdiözese ist gegen den Vorstoß der Franziskaner. "Ein weiteres Verbot wird keine Lösungen bringen", hieß es in einer Mitteilung.

 

In den vergangenen Monaten sei es immer wieder zu Gewalt gegen Mitbrüder gekommen, hatte Oliver Ruggenthaler, Provinzial der Franziskanerprovinz Austria, laut Medienberichten erklärt. "Einem wurde im Vorjahr ein Zahn ausgeschlagen, ein anderer wurde geschlagen", so der Geistliche. Die Bettler würden immer aggressiver. "Vor allem ältere Menschen fürchten sich."

Orden selbst hat seine Meinung geändert

In der Debatte über das Bettelverbot in Salzburg standen die Franziskaner vor einigen Jahren noch aufseiten der Kritiker eines solchen Verbots. Inzwischen hat der Orden seine Meinung geändert. Bürgermeister Harry Preuner (ÖVP) bot in der Angelegenheit einen Gesprächstermin an.


Quelle:
KNA
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