Südsudans Präsident besucht Papst Franziskus

"Für die Notwendigkeit der Einheit"

Papst Franziskus hat am Samstag den südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit im Vatikan empfangen. Er gilt als römisch-katholischer Kirchgänger aus dem krisengeplagten Staat.

 (DR)

Themen der gut 20-minütigen privaten Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit seien die Lage in dem afrikanischen Land sowie der Beitrag der Kirche zum Friedensprozess und Möglichkeiten einer endgültigen Lösung der Konflikte gewesen. Auch über eine Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen sei gesprochen worden.

Notwendigkeit der Einheit

Franziskus überreichte dem Präsidenten ein Medaillon mit einem Olivenzweig, der einen gespaltenen Felsen vereint. Dieses Motiv stehe "für die Notwendigkeit der Einheit", sagte der Papst dazu.

Er hoffe auf "Bedingungen für einen möglichen Besuch" in dem afrikanischen Krisenland, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen, teilte der Vatikan nach dem 20-minütigen Treffen mit.

Erster Besuch im Vatikan

Franziskus und Kiir hatten sich schon im November 2015 während einer Afrikareise des Papstes kurz in Uganda getroffen.

Im Vatikan war es die erste offizielle Visite des früheren Rebellenführers. Der 67-jährige Kiir gehört der römisch-katholischen Kirche an und wird als regelmäßiger Kirchgänger beschrieben.

Papst bekräftigt Wunsch nach Südsudan-Reise

Bereits 2017 hatte das katholischen Kirchenoberhaupt erwogen, gemeinsam mit dem anglikanischen Primas Justin Welby in den Südsudan zu reisen. Aus Sicherheitsgründen kam es bisher nicht dazu.

In dem Land gibt es trotz eines 2018 geschlossenen Friedensabkommens zwischen Präsident Kiir und seinem Rivalen Riek Machar weiterhin Gefechte.

2011 hatte der Südsudan seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt. Bald darauf brach in dem ostafrikanischen Staat ein Konflikt zwischen der Armee von Präsident Kiir und der bewaffneten Opposition unter dessen früherem Stellvertreter Riek Machar aus. Der Bürgerkrieg trieb mehr als vier Millionen Südsudanesen in die Flucht.

Gebete für den Frieden im krisengeplagten Südsudan

Im März 2018 empfing der Papst Kirchenvertreter aus dem Südsudan, um über den Friedensprozess zu sprechen. Mehrfach rief er Gebetstage für Frieden in dem Krisenland aus.

Im Juni 2018 gab es Anzeichen für eine geplante Errichtung einer eigenen diplomatischen Vertretung des Heiligen Stuhls in der südsudanesischen Hauptstadt Juba.


Quelle:
KNA
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