Malteser rufen zu Fastenaktion zugunsten Syriens auf

"Tiefe gesellschaftliche Wunden"

Syrien wird nach Einschätzung von Malteser International viele Jahre unter den Folgen des Bürgerkriegs leiden. Das Hilfswerk ruft zu Beginn der Fastenzeit dazu auf, für Projekte in Syrien zu spenden.

Ein Mann fährt mit seinem Fahrrad durch die zerstörte Stadt Duma / © Hummam Sheikh Ali (dpa)
Ein Mann fährt mit seinem Fahrrad durch die zerstörte Stadt Duma / © Hummam Sheikh Ali ( dpa )

"Der Krieg hat tiefe gesellschaftliche Wunden gerissen", sagte die Leiterin der Regionalabteilung Nahost des Hilfswerks, Janine Leitmeyer, laut einer Mitteilung von Mittwoch. Das Leiden der Menschen in Syrien nehme trotz militärischer Entscheidung des Kriegs kein Ende. Das Hilfswerk ruft zu Beginn der Fastenzeit dazu auf, für Projekte in Syrien zu spenden.

Die umfassende Schädigung des Landes uns das Ausmaß der Not lasse sich nicht in Zahlen ausdrücken. "Die Wirtschaftsleistung ist auf die Hälfte des Vorkriegsniveaus eingebrochen. Viele Menschen leben in großer Armut, es grassieren Arbeits- und Aussichtslosigkeit und der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft ist kaum noch vorhanden", so Leitmeyer.

Bevorstehende Geberkonferenz in Brüssel

Für die bevorstehende Geberkonferenz in Brüssel vom 12. bis 14. März forderte sie die Stärkung funktionierender zivilgesellschaftlicher Strukturen etwa durch syrische Partnerorganisationen, die sich "trotz der Kriegsgräuel an den Werten der Menschlichkeit und unpolitischer Hilfe orientieren".

Nach Angaben des Hilfswerks starben seit Beginn des Kriegs vor acht Jahren mehr als eine halbe Million Menschen. Mit 12 Millionen Menschen sei mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung vertrieben worden. 5,6 Millionen von ihnen leben demnach als Flüchtlinge in Nachbarländern und weltweit.

Malteser International ist nach eigenen Angaben seit 2012 humanitär in Syrien tätig. Unterstützt werden insgesamt neun Gesundheitszentren, drei Krankenhäuser, zwei Blutbanken und eine Produktionsstätte für medizinischen Sauerstoff in Nord-West-Syrien.

 


Quelle:
KNA