Südafrikas Bischöfe wollen Caritas-Einrichtungen in allen Diözesen

Eine Kirche für die Schwächsten

Armut und Arbeitslosigkeit gehören zum Bild Südafrikas. Es gilt als Land mit der ungerechtesten Einkommensverteilung weltweit. Die Bischofskonferenz plant bis Ende des Jahres flächendeckende Caritas-Einrichtungen zu etablieren, um Notleidende zu unterstützen.

 (DR)

Die katholische Kirche in Südafrika will künftig flächendeckender gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit vorgehen.

Die Bischöfe planen demnach, bis Jahresende in jeder Diözese eine Caritas-Niederlassung zu etablieren. Ziel sei, "entmenschlichende Armut, inakzeptable Lebens- und Arbeitsbedingungen und ungerechte soziale, politische, wirtschaftliche sowie kulturelle Strukturen zu bekämpfen", heißt es dazu.

Entscheidung fiel bereits 2016

Bislang unterstützten Südafrikas Pfarreien und Diözesen Notleidende vereinzelt durch Wohltätigkeitsprojekte. Die Entscheidung, eine landesweite Caritas ins Leben zu rufen, traf die Südafrikanische Bischofskonferenz 2016, so die nationale Caritas-Koordinatorin Maria de Lurdes Lodi Rissini.

"Als Kirche sind wir überzeugt, dass die Option für die Armen keine Wahl darstellt, sondern eine moralische und spirituelle Verpflichtung ist", so die Ordensfrau. Dass man eine faire Gesellschaft daran erkenne, wie sie ihre schwächsten Mitglieder behandelt, gelte nicht nur für eine Demokratie, sondern auch für die Kirche.

Die Helfer stehen vor großen Herausforderungen. Südafrika gilt laut der Weltbank als das Land mit der ungerechtesten Einkommensverteilung weltweit. Jeder Vierte hat keinen Job, mehr als jeder Zweite gilt als arm. In den vergangenen Jahren ging die wirtschaftliche Entwicklung aufgrund zahlreicher Korruptions- und Politskandale stark zurück. Am 8. Mai soll ein neues Parlament gewählt werden.


Quelle:
KNA