Dombauhütten in Wien und Linz sind immaterielles Kulturerbe

Garant für die Erhaltung traditioneller Handwerkstechniken

Das Dombauhüttenwesen am Wiener Stephansdom und am Linzer Mariendom ist von der Österreichischen Unesco-Kommission in das "nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes" aufgenommen worden.

Stephansdom in Wien (KNA)
Stephansdom in Wien / ( KNA )

Die Kommission würdigt mit der Aufnahme in das Verzeichnis die Techniken zur Restaurierung und Instandhaltung historischer Bauwerke, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben werden, wie die Diözese Linz am Dienstag mitteilte. Das Bauhüttenwesen sei so ein Garant für die Erhaltung traditioneller Handwerkstechniken.

In einem nächsten Schritt wird nun die Aufnahme in die internationale "Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit" angestrebt. Das immaterielle Kulturerbe basiert auf dem "Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes", das die internationale Staatengemeinschaft 2003 beschloss.

Acht Jahrhunderte alte Handwerkstechniken

Die Wiener Dombauhütte ist seit dem 12. Jahrhundert für die Errichtung und Erhaltung des Stephansdoms verantwortlich. Seit mehr als acht Jahrhunderten gibt sie Handwerkstechniken und das Wissen um Steinbearbeitung, Mauertechnik und Wölbung des Domes weiter.

Mit Baubeginn des Mariendoms wurde 1862 auch in Linz eine vom Dombauverein finanziell getragene Dombauhütte nach mittelalterlichem Vorbild eingerichtet. Darin waren Steinmetze mit der Herstellung von Steinbauteilen für den Dombau beschäftigt. Mit Fertigstellung des Doms reduzierte sich die Tätigkeit ab 1925 auf Erhaltungs-, Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen sowie Dokumentation.


Quelle:
KNA