Bischöfe solidarisch mit von Duterte beleidigtem Kollegen

"Traurig" und "verstört"

Die katholische Bischofskonferenz der Philippinen stellt sich hinter ihren Amtskollegen, der von Präsident Rodrigo Duterte als Drogennutzer diffamiert wurde.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte / © Ritchie B. Tongo (dpa)
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte / © Ritchie B. Tongo ( dpa )

Man sei "traurig" und "verstört" über diese Anschuldigung, die die Integrität von Bischof Pablo Virgilio David in Frage stelle, erklärte der Vorsitzende, Erzbischof Romulo Valles, am Donnerstag in einer Solidaritätsadresse.

Bischof David ist stellvertretender Vorsitzende der Bischofskonferenz und der prominenteste bischöfliche Kritiker des sogenannten Drogenkriegs von Duterte. In einer Rede hatte Duterte zu Wochenbeginn an die Adresse des Bischofs gesagt: "Ich wundere mich, warum Sie nachts immer ausgehen. Ich vermute mal, Sie Hurensohn stehen auf illegale Drogen." Kurz zuvor hatte der Staatspräsident ihn bereits des Diebstahls von Kirchenspenden bezichtigt.

"Den Mut aufbringen und Beweise liefern"

Unterdessen begrüßte Bischof David die erste Verurteilung wegen Mordes im Drogenkrieg. Das Gericht verurteilte am Donnerstag drei Polizisten wegen der Erschießung eines 17-Jährigen. Die Verurteilung der Täter gründete auf Videoaufnahmen der Tat sowie auf Zeugenaussagen. Der Bischof rief Zeugen anderer Morde zu Aussagen auf. Es sei wichtig, dass sie "den Mut aufbringen und Beweise liefern".

Seit Dutertes Amtsantritt im Sommer 2016 sind im sogenannten Drogenkrieg mehr als 27.000 Menschen auf offener Straße erschossen worden. Nach eigenen Angaben hat die Polizei 5.000 Menschen getötet; die anderen 22.000 gehen auf das Konto anonymer Todesschwadronen. Präsident Duterte hat wiederholt versprochen, jeden wegen Mordes im Drogenkrieg verurteilten Polizisten zu begnadigen.


Quelle:
KNA