Verschwundener chinesischer Bischof kehrt wieder zurück

Wo war der Bischof von Wenzhou?

Bischof Peter Shao Zhumin ist wieder aufgetaucht. Vermutet wurde, dass den Geistlichen festgenommen hatte, er wurde bereits fünf Mal von der Regierung in Gewahrsam genommen. Nicht nur um ihn, sondern über die Lage der Christen in China ist man besorgt.

Wie geht es in China mit der katholischen Kirche weiter? / © Wolfgang Radtke (KNA)
Wie geht es in China mit der katholischen Kirche weiter? / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Bischof Peter Shao Zhumin ist in seine Diözese Wenzhou im Südosten Chinas zurückgekehrt. Nach Informationen der Katholischen Nachrichten-Agentur vom Wochenende tauchte der 55-Jährige wieder auf, nachdem er am 9. November von Polizisten abgeführt worden war. Er galt seitdem als verschwunden.

Der Bischof gehört der romtreuen Untergrundkirche an und nicht den "Patriotischen Christen", der offiziellen chinesischen Staatskirche. Franziskus hatte Zhumin im September 2016 zum Bischof ernannt. Seitdem wurde der Geistliche fünf Mal von der Regierung in Gewahrsam genommen. Teilweise hielten ihn die Behörden für mehrere Monate fest.

Abkommen zwischen China und dem Vatikan

Wie Asia News nach seinem letzten Verschwinden berichtete, war Zhumin gedrängt worden, der "Patriotischen Vereinigung" beizutreten. Kritiker fürchten, dass Zhumin auch diesmal wieder einer Gehirnwäsche unterzogen worden sein könnte.

Der chinafreundliche italienische Sinologie und Kolumnist Francesco Sisci erklärte demgegenüber, der Bischof habe lediglich einen obligatorischen Kurs besucht, wie er für alle religiösen Führer in China üblich sei. "Es gab Probleme mit dem Zeitplan, und einige Mitglieder seiner Gemeinde wussten nichts von dem Kurs und waren deshalb alarmiert", so Sisci.

Im September unterzeichneten der Heilige Stuhl und Peking ein Abkommen, um die seit Jahrzehnten bestehende Spaltung zwischen offizieller und inoffizieller Kirche zu beenden und künftige Bischofsernennungen gemeinsam vorzunehmen. Diese Vereinbarung stieß zum Teil auf heftige Kritik.


Quelle:
KNA
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