Bischof von Rakhine fordert dauerhafte Lösung der Rohingyakrise

Druck ausüben

Bischof Pyone Cho von Pyay in Myanmar hat eine dauerhafte Lösung des Konflikts um die verfolgte Minderheit der Rohingya gefordert. In einem Interview appellierte er an die internationale Gemeinschaft, Druck auf Myanmar auszuüben.

Rohingya-Flüchtlingskind im Lager in Bangladesch / © Kay Nietfeld (dpa)
Rohingya-Flüchtlingskind im Lager in Bangladesch / © Kay Nietfeld ( dpa )

Zum Bistum Pyay gehört auch Rakhine, das Siedlungsgebiet der Rohingya. In einem Interview des asiatischen Pressedienstes Ucanews (Freitag) appellierte der katholische Bischof von Pyay in Myanmar, Alexander Pyone Cho, an die internationale Gemeinschaft, nicht nur Druck auf Myanmar auszuüben, sondern die Akteure auch bei der Suche nach einer Lösung des Problems zu unterstützen.

Papst Franziskus spendet für Rohingya

Bischof Cho verwies auf die unterschiedlichen Perspektiven der internationalen Gemeinschaft und Myanmars. Das Ausland stelle die Menschenrechtsverletzungen an den muslimischen Rohingya in den Vordergrund, während es Myanmar um seine Souveränität gehe. Staatsrätin Aung San Suu Kyi führe einen Drahtseilakt zwischen dem immer noch mächtigen Militär und den internationalen Erwartungen auf.

Laut Ucanews übergab Bischof Cho der Regierung von Rhakine bei einer interreligiösen Zeremonie in Sittwe Ende September eine Spende von Papst Franziskus in Höhe von 100.000 US-Dollar. Das Geld sei für die Verbesserung der Lebensbedingungen aller Gemeinschaften vor Ort bestimmt gewesen.

Etwa 63 Prozent der Einwohner Rakhines sind den Angaben zufolge Buddhisten, 34 Prozent Muslime, 1,4 Prozent Christen und 0,5 Prozent Hindus.

Vorwurf der ethnischen Säuberung

Vor gut einem Jahr, im November 2017, hatte Franziskus als erster Papst überhaupt Myanmar besucht. Seit Ende August 2017 vertrieb die Armee von Myanmar mit äußerster Brutalität mehr als 700.000 Rohingya nach Bangladesch.

Die Vereinten Nationen werfen Myanmar ethnische Säuberung vor und fordern eine Strafverfolgung von Armeechef Min Aung Hlaing und fünf weiteren Generälen wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord.


Quelle:
KNA