Süditalienisches Bistum gewährt Ablass für reuige Mafiosi

Tilgung zeitlicher Sündenstrafen

Nach wie vor treibt die Mafia in Italien ihr Unwesen. Nun unterbreitet die katholische Kirche in Kalabrien ein besonderes Angebot. Reuige Mafiosi können am kommenden Wochenende einen Ablass, eine Tilgung zeitlicher Sündenstrafen, gewinnen.

 (DR)

Dieser Ablass wird im kalabrischen Marienheiligtum Nostra Signora dello Scoglio erteilt. Der Nachlass der Sündenstrafen wird per Verfügung des päpstlichen Gnadengerichtshofs gewährt.

Er richtet sich aber nur an solche Personen, die dem organisierten Verbrechen abschwören, wie das süditalienische Bistum Locri-Gerace auf Anfrage bestätigte. Man wolle zur Abkehr von einer Mentalität ermuntern, die "Ausdruck einer Kultur des Todes" und dem christlichen Glauben radikal entgegengesetzt sei.

Bistumsweiter Gebetstag gegen die Mafia

Anlass der Initiative ist ein bistumsweiter Gebetstag gegen die Mafia, der von Bischof Francesco Oliva im vergangenen Jahr Anfang Oktober eingeführt worden war. Die Region gilt als Hochburg der kalabrischen 'Ndrangheta. Zum Bistum Locri gehört der Ort San Luca, aus dem der mutmaßliche Drahtzieher der Mafia-Morde von Duisburg im August 2007 stammt.

Weitere Bedingungen zu erfüllen

Der Ablass tilgt die sogenannten zeitlichen Sündenstrafen. Weitere Bedingungen neben dem Besuch des bezeichneten Heiligtums sind eine Beichte mit sakramentaler Sündenvergebung, der Empfang der Kommunion und ein Gebet im Sinn des Papstes. (KNA)


Quelle:
KNA