Bischöfe in Argentinien äußern sich zu Wirtschaftskrise

"Lage ist besorgniserregend"

​In Argentinien haben 14 Bischöfe ihre Sorge über die Wirtschaftskrise im Land ausgedrückt. Die soziale Lage des Landes sei durch Arbeitslosigkeit, Inflation und dadurch bedingte Lohneinbußen besorgniserregend, erklärte die Bischofskonferenz am Wochenende.

Kathedrale von Buenos Aires / © Silke Uertz (KNA)
Kathedrale von Buenos Aires / © Silke Uertz ( KNA )

Anlass war ein Treffen mit der Regierungschefin der bevölkerungsreichen Provinz Buenos Aires, Maria Eugenia Vidal. In der Kirchendelegation befanden sich laut örtlichen Medienberichten auch der Bischof von Isidro und Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz Oscar Ojea sowie der neue Erzbischof von La Plata Victor Manuel Fernandez. Er gilt als Vertrauter von Papst Franziskus.

 

 

Die Regierungschefin der Provinz Buenos Aires zählt zu den einflussreichsten Politikerinnen des Landes. Anders als Staatspräsident Mauricio Macri wird der ebenfalls konservativen Politikerin ein gutes Verhältnis zum aus Argentinien stammenden Papst attestiert. Vidal hat Franziskus bereits zweimal im Vatikan besucht.

Gewerkschaften wollen Land lahmlegen

Aufgrund der Wirtschaftskrise hatte die argentinische Regierung vor kurzem Sparmaßnahmen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbart. Dem Land wurde nach einer starken Abwertung der Landeswährung eine Finanzhilfe von maximal 50 Milliarden Dollar (44 Mrd. Euro) gewährt. Im Gegenzug verpflichtete sich die Regierung, das Haushaltsdefizit schneller abzubauen. Die Krise hob die Arbeitslosenquote mit 9,6 Prozent auf den höchsten Stand seit zwölf Jahren.

Der argentinische Gewerkschaftsbund rief zu einem nationalen Streik wegen der Wirtschaftspolitik des konservativen Präsident Mauricio Macri auf. Die Arbeit werde ab Montagmittag für 36 Stunden niedergelegt, teilte der Gewerkschaftsdachverband CGT am Sonntag mit. Die Gewerkschaften des öffentlichen Nah- und Schienenverkehrs kündigten an, der Aufforderung zu folgen, was das südamerikanische Land weitgehend lahmlegen könnte.


Quelle:
KNA