Australiens Premier an Papst: Erzbischof Wilson entlassen

"Es ist an der Zeit"

Australiens Premierminister hat sich mit Blick auf den verurteilten Erzbischof Philip Wilson an Papst Franziskus gewandt. "Es ist an der Zeit, dass der Papst ihn entlässt", sagte Malcolm Turnbull in einer Pressekonferenz.

Erzbischof Philip Wilson nach der Urteilsverkündung / © Darren Pateman (dpa)
Erzbischof Philip Wilson nach der Urteilsverkündung / © Darren Pateman ( dpa )

Der Erzbischof von Adelaide war wegen Vertuschung von Missbrauchsfällen zu einer Haftstrafe von 12 Monaten verurteilt worden.

Wilson schloss Rücktritt aus

Der 67 Jahre alte Geistliche schloss einen Rücktritt aus. "Mir ist bewusst, dass es viele Forderungen nach meinem Rücktritt gibt, und ich nehme sie sehr ernst", sagte Wilson. Er nehme aber sein Recht auf Berufung gegen das Urteil in Anspruch: Solange das juristische Verfahren nicht abgeschlossen sei, "beabsichtige ich keinen Rücktritt".

Autorität beim Papst

Mehrere australische Bischöfe hätten Wilson zu den Konsequenzen seiner Verurteilung "vertraulich ihren Rat angeboten", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Mark Coleridge. Die Bischofskonferenz habe aber nicht "die Autorität", Wilson zu einem Rücktritt zu zwingen. Diese Autorität habe nur der Papst.


Quelle:
KNA