Papst nimmt Rücktritte chilenischer Bischöfe an

Die Krise als Chance

Papst Franziskus hat die Rücktritte von drei Bischöfen angenommen. Die Entscheidung des Papstes sei in einer "schwierigen Phase" gefallen. Gründe für die Personalentscheidungen nannte der Vatikan in seiner Mitteilung vom Montag nicht.

Papst Franziskus bei einer Audienz im Vatikan / © Guido Bergmann (dpa)
Papst Franziskus bei einer Audienz im Vatikan / © Guido Bergmann ( dpa )

Es handelt sich um den Bischof von Osorno, Juan Barros (61), von dem der Eklat seinen Ausgang nahm, sowie um Erzbischof Cristian Caro Cordero (75) von Puerto Montt und Bischof Gonzalo Duarte Garcia de Cortazar (75), Leiter des Bistums Valparaiso.

Bereits am Morgen hatte die Erzdiözese Puerto Montt mitgeteilt, dass Papst Franziskus den Rücktritt Caros aus Altersgründen angenommen habe. Er akzeptiere die Entscheidung des Papstes, erklärte Caro. Sie sei in einer "schwierigen Phase" gefallen, sagte er mit Blick auf den aktuellen Missbrauchsskandal in Chiles Kirche. Diese Krise biete allerdings die Chance, sich in Zukunft entschiedener Christus zuzuwenden. Mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren sind alle Bischöfe vom Kirchenrecht gehalten, dem Papst ihren Rücktritt anzubieten.

Im Brennpunkt

Die katholische Kirche in Chile wird derzeit von einem Missbrauchsskandal erschüttert, der seit Monaten für Schlagzeilen sorgt. Im Brennpunkt steht der inzwischen 87-jährige charismatische Priester Fernando Karadima, der 2011 wegen sexueller Vergehen verurteilt wurde. Aus seinem Kreis gingen mehrere Bischöfe hervor, darunter auch Barros, der von Opfern Karadimas der Mitwisserschaft beschuldigt wird. Nach einem Krisengespräch mit Franziskus Mitte Mai hatten 29 von 31 teilnehmenden aktiven Bischöfen aus Chile ihren Amtsverzicht angeboten.


Bischof Juan Barros / © Paul Haring (KNA)
Bischof Juan Barros / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA