Irak dankt Papst für Kardinalsernennung

"Wichtige Geste der Unterstützung"

Das irakische Außenministerium hat Papst Franziskus für seine "kontinuierliche Unterstützung" des Irak und des irakischen Volkes gedankt und für die Kardinalsernennung des chaldäisch-katholischen Patriarchen Louis Raphael Sako. 

Beschädigtes Kreuz über Mossul / © Jako Klamer (KiN)
Beschädigtes Kreuz über Mossul / © Jako Klamer ( KiN )

Dies sei eine wichtige Geste der Unterstützung, zitiert die in Wien ansässige Stiftung "Pro Oriente" einen Sprecher des Ministeriums. Die Aufnahme des Patriarchen in das Kardinalskollegium wertet die irakische politische Führung demnach auch als Anerkennung der humanitären Initiativen Sakos. Damit werde der Irak künftig "eine Stimme im Vatikan und in internationalen Gremien" haben, um den "Kampf gegen den Terrorismus" fortzusetzen und "die religiöse Vielfalt des Landes zu erhalten".

Bei den Wahlen vom 12. Mai hatte die "Sayrun"-Formation, die von dem radikalen schiitischen Geistlichen Moqtada al-Sadr und der Kommunistischen Partei getragen wird, 54 Parlamentssitze erhalten. Platz zwei errang die "al Fatah"-Formation mit 47 Sitzen. Die Formation des bisherigen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi kam nur auf 42 Sitze.

Regierung, die Allgemeinwohl des ganzen irakischen Volkes dient

Sako gratulierte al-Sadr telefonisch und äußerte seinen Wunsch nach einer Regierung, die "tatsächlich dem Allgemeinwohl des ganzen irakischen Volkes dient". In seinen Dankworten unterstrich al-Sadr seine Absicht, "die Christen zu unterstützen"

Von den fünf für die Christen reservierten Parlamentssitzen gingen zwei an die Bewegung der "Babylon-Brigaden", je einer an den Syrisch-chaldäischen Volksrat, an die Bewegung "Rafidain" und an die "Chaldäische Koalition". Die Kandidaten der "Assyrischen Demokratischen Bewegung" kamen nicht zum Zug und kündigten Einspruch gegen das Wahlergebnis an. Von den fünf christlichen Parlamentariern gehören vier der chaldäisch-katholischen Kirche an.

Der chaldäische Patriarch äußerte sich kritisch. Die christlichen Politiker müssten "die Lektion lernen" und einsehen, dass sie mehr Einheit bräuchten, um die kleine christliche Quote und ihre Unabhängigkeit zu bewahren.


Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )
Quelle:
KNA