Gedenken an Terroropfer von Manchester

Schweigeminute und Blumenmeer

Ein Jahr nach dem Terroranschlag in Manchester haben die Briten landesweit mit einer Schweigeminute der über 20 Todesopfer gedacht. Premierministerin Theresa May und Prinz William nahmen an einem großen Gedenkgottesdienst teil.

Besucher des Gedenkgottesdienstes am ersten Jahrestag des Terroranschlags in Manchester / © Peter Byrne (dpa)
Besucher des Gedenkgottesdienstes am ersten Jahrestag des Terroranschlags in Manchester / © Peter Byrne ( dpa )

Bei dem Angriff auf die Besucher eines Popkonzerts hatte der islamistische Attentäter Salman Abedi eine selbstgebaute Bombe gezündet. Er riss 22 Menschen mit in den Tod.

Etwa 800 Menschen hatten bei dem Anschlag am 22. Mai 2017 Verletzungen erlitten oder wurden traumatisiert. Viele Opfer waren Jugendliche und Kinder, das jüngste wurde nur acht Jahre alt.

Blumenteppiche

Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich. Der Anschlag war direkt nach einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande verübt worden. "Ich denke heute und jeden Tag an euch alle", schrieb die 24-Jährige im Kurznachrichtendienst Twitter.

Im Zentrum von Manchester legten Trauernde einen ganzen Blumenteppich ab. "Manchester, wir halten zusammen", stand auf etlichen Karten. Die Einwohner der Stadt im Nordwesten Englands gelten als stolz.

Gedenkgottesdienst in Kathedrale von Manchester

Prinz William und Premierministerin Theresa May nahmen am Nachmittag an einem Gedenkgottesdienst in der Kathedrale von Manchester teil. Die Regierungschefin nannte in einem Beitrag für die "Manchester Evening News" die Tat des 22-jährigen Abedi "widerlich" und "feige".

Am Abend wollten etwa 3000 Mitglieder örtlicher Chöre zu einem Konzert unter dem Titel "Manchester together – There is a light" (Manchester vereint – es gibt ein Licht) auf dem Albert Square singen. Um 23.31 Uhr (MESZ) - zum exakten Zeitpunkt des Anschlags - sollten die Glocken in der Stadt läuten.

Großbritannien war im vergangenen Jahr das Ziel von fünf Terroranschlägen. Insgesamt starben 36 Menschen. Nach Angaben des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 plant der IS weitere "vernichtende" und "komplexere" Anschläge. Seit März 2017 sind dem Geheimdienst zufolge landesweit zwölf Anschläge vereitelt worden.


Prinz William hängt eine Nachricht an den "Baum der Hoffnung" / © Paul Ellis (dpa)
Prinz William hängt eine Nachricht an den "Baum der Hoffnung" / © Paul Ellis ( dpa )

"Baum der Hoffnung" vor der Kathedrale von Manchester / © Kim Pilling (dpa)
"Baum der Hoffnung" vor der Kathedrale von Manchester / © Kim Pilling ( dpa )
Quelle:
dpa