Katholische Demonstranten bei Dreamer-Protest festgenommen

"Akt der Solidarität"

Am Dienstag haben katholische Ordensleute, Priester und Laien im US-Kongress für ein dauerhaftes Bleiberecht der 800.000 "Dreamer" demonstriert. Mehr als 40 Personen sind dabei festgenommen worden.

Mann in Handschellen (Symbolbild) / © Uli Deck (dpa)
Mann in Handschellen (Symbolbild) / © Uli Deck ( dpa )

Unter ihnen war Medienberichten zufolge auch der Wortführer der Demonstranten, der Jesuit Thomas Reese. Der Ordensmann hatte den Protest tags zuvor in einer Kolumne des "National Catholic Reporters" angekündigt.

Selbst Senatoren und Abgeordnete demonstrierten

An den Sprecher des Kongresses, den Republikaner Paul Ryan, der selbst Katholik ist, wandte sich Reese mit der Frage, warum dieser sich nicht für die als "Dreamer" bezeichneten Kinder von Einwanderern ohne Papiere einsetze. Die Dominikaner-Schwester Elise Garcia bezeichnete den Protest für die "Dreamer" als einen "Akt der Solidarität".

Zeitweilig gesellten sich auch mehrere katholische Senatoren und Abgeordnete zu den Demonstranten. Der Demokrat Thomas Suozzi aus New York sagte, er fühle sich «bewegt und inspiriert» durch die Aktion der Kirche. "Das ist es, was wir als Kirche und Land machen müssen".

Protest begleitete Telefonaktion der US-Bischöfe

Der Protest in Washington war einer von vielen in den USA, die eine Telefonaktion begleiteten, zu der die US-Bischoskonferenz aufgerufen hatten. Die Bischöfe hatten alle Katholiken in den USA aufgefordert, bei ihren Volksvertretern im Repräsentantenhaus und im Senat anzurufen, um Druck für einen Verbleib der "Dreamer" zu machen.

Die Aktion hatte überraschend an Dringlichkeit verloren, nachdem das oberste Verfassungsgericht es am Montag abgelehnt hatte, einen Berufungsantrag des Weißen Hauses zu behandeln. Damit bleibt das vom früheren US-Präsidenten Barack Obama erlassene sogenannte DACA-Dekret bis auf weiteres in Kraft. Andernfalls wäre die Schutzfrist für die "Dreamer" am 5. März abgelaufen.

Von diesem Tag an hätte den jungen Einwanderern die Abschiebung gedroht. Nun dürfte das Thema ins Zentrum der Kongresswahlen im November rücken.


Demo für die Erhaltung des unter Obama eingeführten Programms "Deferred Action for Childhood Arrivals" (DACA) / © Kevin Warn (dpa)
Demo für die Erhaltung des unter Obama eingeführten Programms "Deferred Action for Childhood Arrivals" (DACA) / © Kevin Warn ( dpa )
Quelle:
KNA