Indonesische Polizei will Kirchen besser gegen Terror schützen

Für "Harmonie der Religionen"

Die indonesische Polizei will nach einer Serie von Anschlägen die Sicherheit von Gotteshäusern besser schützen. Eine entsprechende Anweisung sei am Montag an die regionalen Kommandeure ergangen, sagte ein Polizeisprecher indonesischen Medien.

Christen in Indonesien unter Druck / © Debbie Hill (epd)
Christen in Indonesien unter Druck / © Debbie Hill ( epd )

Im jüngsten Fall hatte am 11. Februar ein mit einem Schwert bewaffneter muslimischer Prediger die katholische Kirche St. Lidwina in Jogjakarta angegriffen und vier Menschen, darunter Gemeindepfarrer Karl Edmund Prier, verletzt.

Parlamentssprecher Bambang Soesaty appellierte an seine Landsleute, sich von dem Anschlag nicht provozieren zu lassen und an der Harmonie der Religionen festzuhalten. Als "barbarischen Akt der Intoleranz" verurteilte der "Rat der Ulemas", das höchste Gremium des indonesischen Islam, den Anschlag auf die katholische Kirche.

Gewaltakte vor Kommunalwahlen

Im mehrheitlich muslimischen Indonesien gewinnen islamistische Gruppierungen zunehmend an Einfluss. Ziel der Islamisten ist die Umwandlung Indonesiens in ein islamisches Kalifat. Vermehrt kam es zu Gewaltakten gegen christliche Kirchen sowie Moscheen der muslimischen Minderheit Ahmadiyya.

In diesem Jahr finden in 17 Provinzen, 39 Städten und 115 Distrikten Kommunalwahlen statt. 2019 sind die Indonesier dann aufgerufen, ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten zu wählen. Politische Beobachter befürchten, dass in den Wahlkämpfen der Islam als politische Waffe eingesetzt und der Druck auf religiöse Minderheiten verstärkt wird.


Quelle:
KNA