Am 16. Februar begeht Südostasien den Jahreswechsel

Neujahr in China

Wenn die Bewohner Südostasiens das neue Jahr feieren, haben Deutsche ihre Neujahrsvorsätze oft schon verworfen.

Peking schmückt sich für das Neujahrsfest (ARCHIV) / © Wu Hong (dpa)
Peking schmückt sich für das Neujahrsfest (ARCHIV) / © Wu Hong ( dpa )

Das chinesische Neujahrsfest, Chunjie, gilt als wichtigster Feiertag in der Region. Der Termin wird nach dem traditionellen chinesischen Lunisolarkalender berechnet und fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar - in diesem Jahr ist es der 16. Februar. 

In China umfasst das Neujahrsfest drei gesetzliche Feiertage, traditionell sind es jedoch fünfzehn, und in der Regel werden fünf bis acht Tage freigenommen. Der Abschluss wird am 15. Tag des neuen Jahres mit dem Laternenfest begangen. Das Neujahr wird gefeiert mit Feuerwerk, Drachen- und Löwentänzen.

Jüdisches Neujahr am 15. September

Auch Juden feiern Neujahr später als die westliche Welt. Sie zelebrieren den Jahresanfang am 1. Tag des siebten Monats des jüdischen Kalenders, dem Tischri. Dieser fällt immer in den September oder in die erste Hälfte des Oktobers. Das Fest heißt auf Hebräisch Rosch Haschana, also wörtlich "Kopf des Jahres".

Es leitet zehn Bußtage ein, die im Jom Kippur (Versöhnungstag), dem höchsten jüdischen Fest, gipfeln. Die Feierlichkeiten dauern im orthodoxen und konservativen Judentum zwei Tage. Nach jüdischer Zeitrechnung beginnt 2018 das Jahr 5779 nach Erschaffung der Welt.

Weil sich die Terminberechnung nach dem Rhythmus des Mondes richtet, ist es ein bewegliches Fest. Zu den wichtigsten Gebräuchen von Rosch Haschana gehören neben dem Schofar-Blasen während eines ausgedehnten Gottesdienstes reiche häusliche Mahlzeiten mit vielen süßen Speisen sowie das Eingehen privater einjähriger Gelübde.

Auch Kopten und Äthiopier feiern im September

In unserem Spätsommer feiern die Kopten, die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten, ihr Neujahr. Das koptische Jahr beginnt mit dem Fest Nairuz, dem ersten Tag des Monats Thout. Der koptische Kalender geht auf den ägyptischen Kalender und in seinen Ursprüngen bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. zurück.

Er kann damit als das älteste noch in Gebrauch befindliche Kalendersystem der Welt gelten. Auch für die rund 100 Millionen Äthiopier beginnt am 11. September das neue Jahr. Das ostafrikanische Land hat eine eigene Zeitrechnung.

Sie beruht auf einer Variante des koptischen Kalenders, die gegenüber dem gregorianischen Kalender um etwa sieben Jahre und acht Monate zurückliegt. Demnach beginnt in Äthiopien erst das Jahr 2011. Traditionell schenken Kinder ihren Eltern einen Blumenstrauß, sie selbst bekommen neue Kleidung.

Rainer Nolte


Quelle:
KNA