Maduro will gegen zwei Bischöfe ermitteln lassen

Nach Kritik über Zustände im Land

Zwei Bischöfe in Venezuela hatten in ihren Sonntagspredigten die Zustände im Land angeprangert. Staatspräsident Nicolas Maduro will nun prüfen lassen, ob sie damit gegen das neue "Anti-Hass-Gesetz" verstoßen haben. Das neue Gesetz ist umstrittenen.

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro mit Kreuz in der Hand. / © Feliciano Sequera (dpa)
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro mit Kreuz in der Hand. / © Feliciano Sequera ( dpa )

Venezuelas sozialistischer Staatspräsident Nicolas Maduro will laut Medienberichten am Dienstag eine Anwendung des neuen umstrittenen "Anti-Hass-Gesetzes" gegen zwei Bischöfe prüfen lassen.

Die Staatsanwaltschaft und der Oberste Gerichtshof sollen demnach ermitteln, ob Erzbischof Antonio Lopez Castillo von Barquisimeto und Bischof Victor Hugo Basabe von San Felipe gegen das Gesetz verstoßen haben.

Zustände im Land scharf kritisiert

Beide hatten in ihren Sonntagspredigten die Zustände im Land scharf kritisiert. Laut lokalen Medienberichten forderte Basabe, Venezuela von der "Pest der korrupten Politik" zu befreien, die das Land zu einer sozialen, moralischen und wirtschaftlichen Ruine habe verkommen lasse.

Das neue Gesetz der umstrittenen Verfassunggebenden Versammlung ermächtigt die Justiz nach Ansicht der Opposition, öffentliche regierungskritische Äußerungen zu verfolgen. Maduro hatte die Verfassunggebende Versammlung 2017 eingesetzt, um das Parlament zu entmachten. Die Wähler hatten der Opposition zuvor zu einer klaren Mehrheit in der Volksvertretung verholfen; diese ist inzwischen machtlos.

Der neu gewählte Vorsitzende der Venezolanischen Bischofskonferenz, Bischof Jose Luis Azuaje, stellte sich laut Medienberichten hinter seine Amtsbrüder. Das aktuelle politische System habe das Land dorthin gebracht, wo es sich nun befinde, wird der Bischof von Barinas zitiert.


Quelle:
KNA
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