Religionen in Island

Erste orthodoxe Kirche entsteht

In der isländischen Hauptstadt Reykjavik wird die erste orthodoxe Kirche gebaut. Wie die Stiftung "Pro Oriente" am Samstag in Wien mitteilte, handelt es sich um die russisch-orthodoxe St.-Nikolaus-Kirche.

Geschlossene Kirchentür / © Jens Schulze (epd)
Geschlossene Kirchentür / © Jens Schulze ( epd )

Architektonisch orientiere sich der Bau an der historisch bedeutsamen Demetriuskirche im russischen Wladimir, einst Hauptstadt des Großfürstentums Wladimir-Susdal.

Bereits am Mittwoch wurde im Bereich des Bauplatzes in Anwesenheit des russischen Botschafters Antonij Wasiljew eine vorläufige Kirche geweiht. Pfarrer Timofej Zolotuskij sprach von einem "Meilenstein" in der Entwicklung des orthodoxen Kirchenlebens in dem Inselstaat.

Unterschiedliche orthodoe Gemeinden

Außer der russischen Gemeinde gibt es auch eine rumänische und eine serbische orthodoxe Gemeinschaft in Island. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hatte im Oktober den Bauplatz der St.-Nikolaus-Kirche besucht und Pfarrer Zolotuskij ein Brustkreuz und ein silbernes Weihrauchfass überreicht. Dabei brachte der Patriarch von Konstantinopel seine Wünsche für ein gutes Gedeihen der orthodoxen Gemeinschaft auf Island zum Ausdruck.

Die Stadtverwaltung von Reykjavik hatte im Jahr 2011 das Grundstück für den Kirchenbau im Stadtzentrum unweit des Hafens zur Verfügung gestellt. Auf dem Grundstück wird neben der St.-Nikolaus-Kirche auch ein russisches Kulturzentrum entstehen. Botschafter Wasiljew sicherte die finanzielle Unterstützung der Russischen Föderation für den Kirchenbau zu.

Die Mehrheit der Isländer gehört der evangelisch-lutherischen Isländischen Staatskirche an; das katholische Bistum Reykjavik umfasst das ganze Land und ist für die Betreuung der rund 12.000 Katholiken zuständig.


Quelle:
KNA