Belgische Bischöfe besorgt über Lage im Kongo

Gewaltsame Konflikte

Die belgischen Bischöfe haben sich besorgt über die Lage im Kongo geäußert. das Komitee katholischer Laien hatte zu Demonstrationen aufgerufen, bei denen mehrere Menschen ums Leben kamen.

Demonstranten in Kinshasa fliehen vor kongolesischen Sicherheitskräften / © John Bompengo (dpa)
Demonstranten in Kinshasa fliehen vor kongolesischen Sicherheitskräften / © John Bompengo ( dpa )

Die Staatengemeinschaft müsse darauf dringen, dass die Menschenrechte in dem Land akzeptiert werden, forderten die belgischen Bischöfe in einer am Donnerstag in Mechelen veröffentlichten Mitteilung. Die politische Situation bezeichneten die Bischöfe als extrem angespannt.

Mehrere Tote bei Protesten

Bei Protesten gegen Präsident Joseph Kabila waren zum Jahreswechsel mehrere Menschen ums Leben gekommen. Aufgerufen zu den Demonstrationen hatte das Komitee katholischer Laien im Kongo (CLC). Am Freitag soll mit einem Gottesdienst in der Kathedrale von Kinshasa der Toten gedacht werden.

"Die katholische Kirche im Kongo wird mehr und mehr von einem Teil der staatlichen Stellen verfolgt", so die belgischen Bischöfe. Der Kongo war bis 1960 belgische Kolonie. Belgien gab am Mittwoch bekannt, seine Entwicklungszusammenarbeit mit dem Kongo einzuschränken. Betroffen davon seien mehrere Projekte mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 25 Millionen Euro. Das Geld soll stattdessen in die humanitäre Hilfe und an Nichtregierungsorganisationen fließen.

Mit Bischöfen ausgehandelte Amtszeit

Seit Monaten befindet sich der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas in einer Krise. Die reguläre Amtszeit von Präsident Kabila endete eigentlich 2016; eine dritte Kandidatur wäre verfassungswidrig. Doch der 46-Jährige klammert sich - bislang erfolgreich - weiter an die Macht.

Der im Dezember 2016 unter maßgeblicher Beteiligung der kongolesischen Bischöfe ausgehandelte "Silvesterkompromiss" sah Wahlen bis Ende 2017 vor. Inzwischen ist vom 23. Dezember 2018 die Rede. Die katholische Kirche, der rund die Hälfte der 83 Millionen Kongolesen angehört, gilt als wichtige moralische Instanz im Kongo.


Quelle:
KNA