Putin will auf der Krim "russisches Mekka" errichten

"Wie der Tempelberg in Jerusalem"

Seit 2014 ist die Halbinsel Krim von Russland annektiert. Jetzt hat sich Russlands Staatspräsident Wladimir Putin für die Schaffung eines "russischen Mekka" in der antiken Tempelstadt Chersones an der Südwestküste der Krim ausgesprochen.

Patriarch Kyrill I. und der russische Präsident Wladimir Putin / © Natalia Gileva (KNA)
Patriarch Kyrill I. und der russische Präsident Wladimir Putin / © Natalia Gileva ( KNA )

Ausschlaggebend für diese Idee sei, dass dort ein russischer Nationalstaat und die russische Nation begründet worden seien und nicht, dass dort 988 Fürst Wladimir getauft wurde. "Dieser Ort hat eine einzigartige Bedeutung für unseren Staat und unser Volk", wird Putin von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Nähere Angaben über die Art der geplanten Stätte gab es zunächst nicht.

Großfürst Wladimir

Historiker streiten, ob der Kiewer Großfürst Wladimir tatsächlich in Chersones getauft wurde. Einer Überlieferung nach nahm er am 28. Juli 988 das Christentum nach byzantinischem Ritus an. Als sicher gilt hingegen, dass der Herrscher der Kiewer Rus, des gemeinsamen Vorläuferreiches Russlands, der Ukraine und Weißrusslands, das Christentum zur Staatsreligion machte. Das Ostslawenreich erfuhr danach einen Modernisierungsschub.

Putin hatte bereits im März 2014 die international kritisierte Annexion der Krim religiös begründet. Für Russland habe die Krim eine so "heilige Bedeutung wie der Tempelberg in Jerusalem für jene, die sich zum Islam oder dem Judentum bekennen", sagte er im Dezember 2014 in seiner jährlichen Rede an die Nation im Kreml. - Chersones war zuerst eine griechische und später eine byzantinische Kolonie. 2013 erklärte die Weltkulturorganisation Unesco die Ruinen des antiken Ortes zum Welterbe.


Quelle:
KNA