Hilfswerk befürchtet humanitäre Katastrophe in Venezuela

"50.000 Menschen verlassen täglich das Land"

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat befürchtet eine humanitäre Katastrophe an den Grenzen Venezuelas. Täglich verließen mehr als 50.000 Venezolaner das Land über die offiziellen Grenzübergänge nach Kolumbien.

Demonstrantin in Venezuela / © Fernando Llano (dpa)
Demonstrantin in Venezuela / © Fernando Llano ( dpa )

Die Menschen versorgen sich dort mit Lebensmitteln und Medikamenten, erklärte Michael Hauptgeschäftsführer Michael Heinz in Essen. Hauptgrund seien die schlechte Versorgungslage und die anstehenden Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung am Sonntag. Der Bischof der kolumbianischen Diözese Cucuta an der Grenze zu Venezuela, Victor Manuel Ochoa, sprach von einer schwierigen Lage.

Bis zu 15 Wegstunden für Medikamente 

"Die Menschen reisen zum Teil aus der 15 Wegstunden entfernten venezolanischen Hauptstadt Caracas an, um sich hier mit Medikamenten zu versorgen, weil es in Venezuela nichts mehr gibt." Das Bistum habe eine Notanlaufstelle eingerichtet, in der täglich rund 1.500 Mahlzeiten ausgegeben würden.

In Venezuela gefährde die Regierung mit einem harten Kurs gegen die Opposition sowie Misswirtschaft das Leben und die Gesundheit der Menschen, erklärte Heinz. Es müsse möglich sein, humanitäre Hilfe, vor allem Medikamente, nach Venezuela zu bringen. Wegen der Wahl am Sonntag verschärfe sich die politische Krise weiter.


Pater Michael Josef Heinz / © Ingo Brüggenjürgen (DR)
Pater Michael Josef Heinz / © Ingo Brüggenjürgen ( DR )
Quelle:
KNA