Duterte-Regierung

Lob für neuen Bischofskonferenz-Vorsitzenden

Die Wahl von Erzbischof Romulo Valles aus Davao zum neuen Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen stößt bei der Regierung auf Zustimmung. Dies sei ein "Signal des Friedens", betonte der Sprecher von Präsident Rodrigo Duterte, Ernesto Abella.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte / © Ritchie B. Tongo (dpa)
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte / © Ritchie B. Tongo ( dpa )

Erzbischof Valles gilt als Freund von Duterte. Mit Erzbischof Valles werde die Kirche "einen offeneren Dialog und eine offenere Zusammenarbeit mit der Regierung, besonders bei der Arbeit für die Armen und Marginalisierten" haben, fügte Abella hinzu.

Die Bischöfe hatten auf ihrer Vollversammlung am vergangenen Samstag den 66 Jahre alten Erzbischof der Metropole Davao auf Mindanao zum neuen Vorsitzenden gewählt. Valles wird offiziell am 1. Dezember das Amt von Erzbischof Socrates Villegas übernehmen, der nach zwei Amtszeiten nicht wiedergewählt werden konnte.  

In Konfliktregion aktiv

Valles arbeitet seit Jahrzehnten als Priester in der Konfliktregion Mindanao. Der Prälat gilt als ausgewiesener Kenner der Insel, die von jahrzehntelangen bürgerkriegsähnlichen Konflikten zwischen muslimischen und kommunistischen Rebellen sowie Terrormilizen und der philippinischen Armee geplagt ist.

Das Verhältnis zwischen der Bischofskonferenz der mehrheitlich katholischen Philippinen und Präsident Duterte ist angespannt. Die Bischöfe sind ausgesprochene Kritiker des "Drogenkriegs" von Duterte und der von dem Präsidenten betriebenen Wiedereinführung der Todesstrafe. Duterte seinerseits beschimpft die Bischöfe immer wieder als "Hurensöhne" und korrupte "Scheinheilige".

Gutes Verhältnis zu Duterte

Erzbischof Valles beschrieb vor wenigen Wochen in einem Interview mit philippinischen Medien sein Verhältnis zu Duterte als "ziemlich gut". Im März dieses Jahres taufte er Marko Digong, den jüngsten Enkel von Duterte und Sohn von Dutertes Tochter Sarah Duterte-Carpio, die von ihrem Vater den Bürgermeisterposten von Davao übernommen hat.

Auf die Frage, ob sich das Verhältnis zwischen Duterte und der Kirche bessern könne, gab sich Valles "hoffnungsvoll", weil Duterte ihn als "Freund" sehe. Weiter sagte Valles, als Bürgermeister von Davao sei Duterte "sehr gut" und zu jedem "fair" gewesen.

In der gut 20-jährigen Herrschaftszeit von Duterte in Davao hatten Todesschwadronen Jagd auf Drogenkonsumenten und Kleinkriminelle gemacht. Diese viel kritisierten außergerichtlichen Tötungen hat Duterte als Präsident auf die ganzen Philippinen übertragen.


Quelle:
KNA