Jahrestagung Weltkirche: Mehr Einsatz für gerechtere Welt

Alle Religionen gefragt

Zum Abschluss der Jahrestagung Weltkirche und Mission haben die Teilnehmer dazu aufgerufen, das Engagement für eine gerechte und friedliche Welt weiter zu verstärken. Dazu sei der Einsatz von Angehörigen aller Religionen gefragt.

Kirchenkreuz / © Swen Pförtner (dpa)
Kirchenkreuz / © Swen Pförtner ( dpa )

Diese sollten sich gemeinsam für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzen.

Erzbischof Ludwig Schick, der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, verwies am Freitag in Würzburg auf Frieden und gute Regierungsführung als unabdingbare Voraussetzungen für die Entwicklung: "Daher besteht Entwicklungshilfe nicht darin, Almosen zu geben, sondern für eine friedliche und gerechte Weltordnung einzutreten."

Dreitägige Konferenz

Unter dem Motto "Planet First" stand die Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus im Mittelpunkt vieler Beiträge. An der dreitägigen Konferenz nahmen rund 140 Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz und aller in der weltkirchlichen Arbeit in Deutschland tätigen Ordensgemeinschaften, Bistümer und Werke teil.

Christoph Bals von Germanwatch betonte, dass "Laudato si" auch im nicht-kirchlichen Bereich viel Beachtung finde und als Aufruf zur Kehrtwende verstanden werde. Referenten aus allen Kontinenten berichteten anhand von Beispielen aus ihren Ländern, wie Religionen zur menschlichen Entwicklung beitragen können. Pater Shay Cullen von den Philippinen etwa betonte die Bedeutung der Solidarität, denn nur "in Gemeinschaft können benachteiligte Menschen ihre eigene Würde erfahren".

Kampf gegen Aids und Ausbeutung

Schwester Alison Munro aus Südafrika berichtete von der Vorreiterrolle, die kirchliche Einrichtungen in ihrem Land im Kampf gegen Aids eingenommen hätten. Die Vertreterin des UN-Bevölkerungsfonds, Azza Karam, erinnerte daran, dass zunehmend die Potenziale von Religionsgemeinschaften geschätzt und systematischer einbezogen würden: "80 Prozent der Menschheit ist religiös; 30 Prozent der weltweiten Gesundheitsvorsorge wird von Religionsgemeinschaften erbracht."

Erzbischof Pedro Ricardo Barreto aus Peru berichtete von Ausbeutungsstrukturen im Amazonasgebiet. Für ihn verbinde sich der Auftrag für die Bewahrung der Schöpfung mit dem Einsatz für arme und entrechtete Menschen. Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor, lobte die Initiative des Bundesentwicklungsministeriums, den Religionen stärkere Aufmerksamkeit zu widmen: "Die Kooperation von staatlichen und kirchlichen Akteuren ist auf vielen Gebieten sinnvoll und hilfreich."

 

Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer (dpa)
Erzbischof Ludwig Schick / © Nicolas Armer ( dpa )
Quelle:
KNA