Weißrussland verweigert zwei polnischen Priestern die Seelsorge

Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert

Weißrusslands Regierung hat zwei polnischen katholischen Pfarrern die weitere Seelsorge im Land verweigert. Das bestätigte ein Sprecher der Weißrussischen Bischofskonferenz.

Lenin-Monument in Minsk / © Tatyana Zenkovich (dpa)
Lenin-Monument in Minsk / © Tatyana Zenkovich ( dpa )

Demnach mussten beide Geistliche Weißrussland nach 10- beziehungsweise 28-jähriger Tätigkeit verlassen. Die zuständige Regierungsbehörde für religiöse und ethnische Angelegenheiten habe keine Gründe für ihre Entscheidung angegeben, so der Sprecher. Pfarrer Robert Maciejewski habe zehn Jahre in einer Pfarrei in Mszislau an der Grenze zu Russland gearbeitet.

Pfarrer Slawomir Laskowski sei 1989 in die zweitgrößte Stadt Weißrusslands, Gomel im Südosten des Landes, gekommen und habe dort bereits zu Sowjetzeiten eine Pfarrei aufgebaut und bis zuletzt geleitet. Als Ausländer mussten beide regelmäßig eine Verlängerung ihrer Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis beantragen.

Ein Viertel der Priester kommt aus dem Ausland

Laskowski hatte sich vor einigen Jahren erfolglos darum bemüht, die weißrussische Staatsangehörigkeit zu bekommen. Etwa ein Viertel der mehr als 400 in Weißrussland tätigen katholischen Priester sind Ausländer, die meisten davon Polen. Die Regierung hatte katholischen Pfarrern 2015 politisches Engagement vorgeworfen. Die Bischofskonferenz wies dies zurück.

In den vergangenen Jahren mussten mehrfach polnische Priester das Land verlassen, weil die Behörden ihre Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert hatten. Etwa 1,5 Millionen der knapp 10 Millionen Einwohner Weißrusslands sind katholisch. Viele von ihnen gehören der polnischen Minderheit an, die ihre Hochburg im Westen des Landes hat.


Quelle:
KNA