Erzbischof Hoser beginnt Mission in Medjugorje

Beichte als "größtes Wunder"

Der Sondergesandte des Papstes für Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser, hat seine Mission im bosnischen Wallfahrtsort angetreten. In seiner Predigt würdigte er die Beichte als "Sakrament der Versöhnung und Barmherzigkeit".

Marienstatue in Medjugorje / © Christoph Scholz (KNA)
Marienstatue in Medjugorje / © Christoph Scholz ( KNA )

Eine "Intervention des Himmels" sei angesichts "immenser zerstörerischer Kräfte" in den Gesellschaften und in den Familien notwendig, "und die Gegenwart der seligsten Jungfrau ist diese Art von Intervention. Es ist eine Initiative Gottes", sagte der polnische Erzbischof am Wochenende in der Pfarrkirche Medjugorjes, wie das Portal "Medjugorje Witness" berichtete.

Besonders hob der Bischof von Warschau-Praga in seiner auf Französisch gehaltenen Predigt die Beichte hervor, die er als "das größte Wunder von Medjugorje" bezeichnete. Allein am Samstag habe er rund 50 Priester gezählt, die das "Sakrament der Versöhnung, der Barmherzigkeit und der Auferstehung" gespendet hätten. Er habe viele Jahre "im Westen verbracht, wo die Beichte verschwunden" sei oder "nur noch hier und dort angeboten" werde. "Die Welt trocknet aus, die Herzen sind geschlossen und die Konflikte mehren sich", so Hoser.

Richtlinien für Seelsorge entwickeln

Der Papst sei "sehr interessiert an der Entwicklung der Marienverehrung", die in Medjugorje geschehe, sagte Hoser. Teil seiner eigenen Mission im Wallfahrtsort sei es, die hier stattfindenden Seelsorgeaktivitäten zu evaluieren und "einige Richtlinien, die in Zukunft erfüllt werden sollen" zu erstellen. Nähere Auskünfte will der polnische Erzbischof am Mittwochnachmittag bei einer Pressekonferenz geben.

Am 24. Juni 1981 sollen in Medjugorje Marienerscheinungen begonnen haben. Sechs Kinder berichteten damals, die Gottesmutter habe sich ihnen gezeigt, während sie Schafe hüteten. Die Erscheinungen dauern nach Angaben der inzwischen erwachsenen Seherinnen und Seher mit großer Häufigkeit weiter an. Sie sind verbunden mit präzisen Aussagen der "Gospa" (Herrin) zu kirchlichen und sonstigen Themen.

Bereits 2010 hatte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) eine Kommission unter dem früheren römischen Patriarchalvikar Kardinal Camillo Ruini mit einer Untersuchung beauftragt. Diese hatte ihre Ergebnisse 2014 der Glaubenskongregation vorgelegt. Papst Franziskus zögerte bislang mit einer Entscheidung. Die neuen Untersuchungen deuten Beobachtern zufolge darauf hin, dass er nach Wegen sucht, unabhängig von den angeblichen Erscheinungen den dortigen blühenden Wallfahrtsbetrieb positiv zu begleiten.


Quelle:
KNA