Naher und Mittlerer Osten Reiseziele von Biblische Reisen

Keine Nachfrage für die Türkei mehr

Trotz verschiedener Konfliktherde bleibt der Nahe und Mittlere Osten Reiseziel von Biblische Reisen. Geschäftsführer Rüdiger Tramsen nannte in einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur beispielsweise den Iran "absolut ungefährlich".

Jerusalem gehört zu den Zielen von von Biblische Reisen / © Atef Safadi (dpa)
Jerusalem gehört zu den Zielen von von Biblische Reisen / © Atef Safadi ( dpa )

Dies sei "ein faszinierendes Reiseland mit sehr gastfreundlicher Bevölkerung", so Tramsen. Das einzige Problem sei der aktuelle Reiseboom, der zu Engpässen in der touristischen Infrastruktur führe.

Keine Türkei-Reisen

"Vollständig zum Erliegen gekommen" sind dagegen laut Tramsen Türkei-Reisen. Zwar gebe es außer im Südosten, also im Grenzgebiet zu Syrien, keine akute Gefährdung von Touristen, "aber es ist einfach keine Nachfrage vorhanden". Nach Tramsens Einschätzung liegt das weniger an Angst vor Anschlägen als "an unserem aufgeklärten und kritischen Publikum", das die Türkei und dessen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bewusst meide.

Für "uneingeschränkt möglich" hält der ökumenisch getragene Tourismusanbieter Reisen ins Heilige Land und nach Jordanien. Tramsen wörtlich: "Diese Länder kennen wir wie unsere Westentasche und wir reagieren sofort auf etwaige Sicherheitsgefährdungen, die im schwelenden Israel-Palästina-Konflikt ausbrechen können." Übernachtet werde bewusst auch in Bethlehem, "um der dortigen Wirtschaft zu helfen". Das Heilige Land bleibe "mit Abstand unser wichtigstes Reiseland".

Zu Unrecht in den Strudel unsicherer Reiseländer gekommen sieht Tramsen Jordanien. Der Geschäftsführer betonte, sein Haus halte sich immer an die Reisehinweise des Auswärtigen Amts. Zusätzlich gebe es ständig Kontakte mit Partnern vor Ort, um eigene Einschätzungen vornehmen zu können.

Vor Ort ein eigenes Bild machen

Laut Tramsen hat es bei israelfreundlichen Kunden Irritationen darüber gegeben, Persien, also Iran, überhaupt als Reiseland anzubieten, weil Repräsentanten der islamischen Republik wiederholt erklärt hatten, Israel auslöschen zu wollen. Andere Fragen könnten in Richtung Israel oder Türkei formuliert werden. Aber nur mit Reisen in diese Länder könne den Menschen vor Ort geholfen werden; zudem könnten sich die Gäste dann ein eigenes Bild machen.

Das 1962 gegründete Unternehmen will bei seinen Veranstaltungen auch die religiöse Seite von Menschen und Regionen beleuchten. Einziger Gesellschafter von "Biblische Reisen" mit Sitz in Stuttgart ist der Verein "Ökumenischer Arbeitskreis für Biblische Reisen", der vom Katholischen Bibelwerk und der evangelischen Deutschen Bibelgesellschaft getragen wird.


Quelle:
KNA