Kardinal Dolan spricht bei Trumps Amtseinführung

Ein Kritiker gibt den Segen

Der New Yorker Erzbischof Timothy Dolan wird als Vertreter der katholischen Kirche an der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump in Washington teilnehmen. Dolan gilt als Trump-Kritiker.

Kardinal Timothy M. Dolan mit Donald Trump vor der Wahl / © Gregory A. Shemitz (KNA)
Kardinal Timothy M. Dolan mit Donald Trump vor der Wahl / © Gregory A. Shemitz ( KNA )

Er fühle sich "geehrt", bei der Feier im Kapitol eine Lesung vortragen und zu Gott für das neue Staatsoberhaupt und das Land beten zu dürfen, sagte der Kardinal dem Catholic News Service (Mittwoch Ortszeit). Gemeinsam mit Dolan werden fünf weitere Religionsführer an der Amtseid-Zeremonie am 20. Januar teilnehmen. Tags darauf ist in der Washingtoner Nationalkathedrale ein interreligiöses Gebet vorgesehen, für das jedoch noch keine Details bekanntgegeben wurden.

Nach Angaben des Online-Portals International Business Times (Donnerstag) sind zwei der beteiligten Geistlichen - die mit Trump befreundete Pastorin Paula White vom New Destiny Christian Center sowie Bischof Wayne T. Jackson von der Gemeinschaft Great Faith Ministries International - Vertreter der Erfolgstheologie. Dieser Auffassung zufolge ist Geschäftserfolg ein sichtbarer Beweis für die Gunst Gottes.

Auch der Rabbi ist kein Trump-Freund

Weitere teilnehmende Religionsvertreter sind die evangelikalen Pastoren Samuel Rodriguez und Franklin Graham, Sohn des Erweckungspredigers Billy Graham, sowie Rabbi Marvin Hier, Vorstand und Gründer des Simon Wiesenthal Centers. Letzterer gilt wie Dolan als Trump-Kritiker.

Bei der Auswahl der Religionsführer habe man auf Unterschiedlichkeit geachtet, gab der für die Amtseinführung zuständige Komitee-Vorsitzende Tom Barrack bekannt. Man wolle damit der großen Bedeutung gerecht werden, die der religiöse Glaube "für unsere multikulturelle, pulsierende Nation" spiele.


Quelle:
KNA