Bischofs-Appell gegen Einführung der Todesstrafe auf Philippinen

"Leben ist eine göttliche Gabe"

Die katholischen Bischöfe der Philippinen rufen zum Widerstand gegen die mögliche Wiedereinführung der Todesstrafe in dem südostasiatischen Inselstaat auf. Dazu veröffentlichten sie jetzt eine sogenannte "ethische Richtlinie".

Blick in eine Todeszelle (dpa)
Blick in eine Todeszelle / ( dpa )

Darin appellieren sie insbesondere an die katholischen Abgeordneten, Richter und Juristen, die entsprechende Lehre der Kirche zu befolgen. Demnach sei es nicht erlaubt, einem Menschen das Leben zu nehmen, das eine "göttliche Gabe" sei.

Die Bischofskonferenz begründet ihre Auffassung mit der Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments. Demnach habe Gott den von ihm aus Erde erschaffenen Menschen seinen Atem durch die Nase eingehaucht und so das wirkliche menschliche Leben in die Welt gebracht. "Diese göttliche Gabe des erhabenen und unübertrefflichen Lebens wird durch die Todesstrafe genommen", heißt es in den Richtlinien, die vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Socrates Villegas, unterzeichnet sind.

Präsident Duterte kündigte Wiedereinführung der Todesstrafe an

Die Wiedereinführung der Todesstrafe war eines der zentralen Wahlkampfversprechen des neuen Staatspräsidenten Rodrigo Duterte. Die Kapitalstrafe war erst 2006 von der damaligen Präsidentin Gloria Arroyo abgeschafft worden. Mehrere Abgeordnete, darunter der Ex-Boxchampion Manny Pacquiao, haben die Wiedereinführung auf die Tagesordnung des Parlaments gesetzt.

Auch Pacquiao begründete seine Gesetzesinitiative mit dem Alten Testament. Der Boxer, der sich als "wiedergeborener Christ" sieht, verwies auf ein Zitat aus dem Buch Exodus. Dort heißt es: "Wer einen Menschen schlägt, dass er stirbt, der soll des Todes sterben."


Quelle:
KNA