Italienische Bischofskonferenz kritisiert EU-Türkei-Abkommen

Plan B gesucht

Die Italienische Bischofskonferenz hat eine Alternative zum Flüchtlingsvertrag zwischen der Türkei und der Europäischen Union gefordert. Die bisherige Abmachung erzeuge "Druck an den Außengrenzen".

Flüchtlinge in Ungarn / © Zoltan Kelemen (dpa)
Flüchtlinge in Ungarn / © Zoltan Kelemen ( dpa )

Situationen wie die in Calais - wo Tausende Flüchtlinge in provisorischen Bauten hausen - könnten sich vermehren, sagte der Leiter der Fachstelle für Migration bei der Bischofskonferenz, Giancarlo Perego, dem Sender Radio Vatikan. Das EU-Flüchtlingsabkommen mit der Türkei berge "große Unsicherheit" und bracuhe einen "Plan B", so Perego weiter. Angesichts dessen machte er sich erneut für die Einführung humanitärer Korridore stark.

"Wir dürfen die Fluchtrouten nicht den Menschenhändlern überlassen, sondern müssen über genaue und präzise Quoten und Korridore das Ankommen der Flüchtlinge in allen Ländern Europas organisieren", sagte er. Perego forderte eine Überarbeitung der sogenannten Dublin-II-Verordnung, die den Umgang mit Flüchtlingen in den EU-Mitgliedsstaaten regelt. Bei der Aufnahme der Flüchtlinge sei das Gewicht in den EU-Ländern sehr ungleich verteilt. Die Unfähigkeit Europas, dies zu ändern, führe unweigerlich zu Mauern innerhalb Europas.


Quelle:
rv , KNA