Burkinidebatte in Italien - Bischofskonferenz gegen Verbot

"Religiöse Symbole nicht instrumentalisieren"

Die Bischofskonferenz spricht sich gegen ein Burkini-Verbot und für Integration muslimischer Frauen aus. Es gehe darum andere Kulturen zu akzeptieren, sofern sie nicht die Sicherheit gefährdeten.

Burkini-Trägerin / © Rolf Haid (dpa)
Burkini-Trägerin / © Rolf Haid ( dpa )

Der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz hat sich gegen ein Burkiniverbot in Italien ausgesprochen. Es gehe darum, mit unterschiedlichen Religionen zusammenzuleben, Gepflogenheiten anderer Kulturen zu kennen und sie zu akzeptieren, sofern sie nicht die Sicherheit gefährdeten, sagte Bischof Nunzio Galantino, 68, der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" am Donnerstag. Er respektiere Frankreichs Motive für das an einigen Stränden eingeführte Verbot. Auf Italien sei dieses jedoch nicht problemlos übertragbar, so der Bischof angesichts der aktuell auch in Italien geführten Debatte über ein Burkiniverbot.

Integration muslimischer Frauen

Jede Person habe das Recht, ihren Glauben auch durch die Kleidung auszudrücken. "Wir müssen nur darauf achten, dass religiöse Symbole nicht instrumentalisiert werden", betonte Galantino. Religionsfreiheit sei genauso wichtig wie das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Die italienische Politikerin und frühere Ministerin, Livia Turco, schlug laut Medienberichten einen Runden Tisch mit muslimischen Frauen vor. Wichtiger als die Frage, "Burkini Ja oder Nein? " sei die Integration muslimischer Frauen in Italien.


Nunzio Galantino, Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz  (KNA)
Nunzio Galantino, Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz / ( KNA )
Quelle:
KNA