Bischof dämpft Hoffnungen für verschleppten Priester im Jemen

"Keine sichere Nachricht"

Im Fall eines seit April im Jemen entführten katholischen Priesters warnt der zuständige Bischof vor voreiligen Hoffnungen.

Zerstörung im Jemen (dpa)
Zerstörung im Jemen / ( dpa )

Bislang gebe es "keine sichere Nachricht", dass der Geistliche noch lebe, sagte Bischof Paul Hinder, Apostolischer Vikar für Südarabien, dem vatikanischen Pressedienst Asianews am Freitag. Indiens Außenministerin Sushma Swaraj hatte am Vortag laut Medien erklärt, dem aus Kerala stammenden Priester Tom Uzhunnalil gehe es gut. Die Regierung tue alles Notwendige, um seine sichere Freilassung zu erreichen.

Bischof Hinder kommentierte die Nachricht laut Asianews mit den Worten: "Wir wissen nur, dass sich etwas bewegt, aber wir haben keinerlei Gewissheit." Der Ordenspriester Uzhunnalil, einer von zwei katholischen Geistlichen im Jemen, war im April von mutmaßlichen Islamisten bei einem Angriff auf ein katholisches Seniorenheim in Aden verschleppt worden. Dabei wurden 16 Menschen getötet, unter ihnen vier Schwestern des Ordens von Mutter Teresa.

Angebliches Foto des Entführten

Nach anfänglichen Signalen, die auf eine mögliche Freilassung Uzhunnalils hindeuteten, ebbten die Nachrichten bald ab. Vor zwei Wochen veröffentlichte eine indische Online-Zeitung ein angebliches Foto des Entführten. Angehörige hätten bestätigt, dass es sich bei dem abgezehrten Mann mit wildem Bart- und Haarwuchs um Uzhunnalil handle, so "Manorama Online".

Weiter hieß es, der Salesianerorden, dem der Geistliche angehört, ersuche den Vatikan um Hilfe für eine Freilassung. Die indische Regierung hat ihr diplomatisches Personal vorübergehend aus Sanaa abgezogen, was laut "Manorama Online" Nachforschungen in dem Entführungsfall erschwert.


Quelle:
KNA