Internationaler Tag gegen den Menschenhandel

Schwieriges Anliegen

Die "orthodoxe Kirche in der Ukraine" soll selbstständig sein. Mit dieser Bitte hatte sich das ukrainische Parlament an Patriarch Bartholomaios I. gewendet. Der habe das Anliegen geprüft und der zuständigen Synodalkommission vorgelegt.

Bartholomaios I. während eines Interviews / © Sean Hawkey (KNA)
Bartholomaios I. während eines Interviews / © Sean Hawkey ( KNA )

Das Ökumenische Patriarchat in Konstantinopel hat auf den Appell des ukrainischen Parlaments an Patriarch Bartholomaios I. reagiert, der "orthodoxen Kirche in der Ukraine" die Autokephalie (Selbstständigkeit) zuzuerkennen und die Zuordnung der Metropolie von Kiew zum Moskauer Patriarchat im Jahr 1686 als "ungültig" zu erklären. Wie die ökumenische Stiftung "Pro Oriente" in Wien berichtete, heißt es in einer Erklärung aus dem Phanar: Der Heilige Synod des Ökumenischen Patriarchats unter Vorsitz von Bartholomaios I. habe das Verlangen des ukrainischen Parlaments geprüft und beschlossen, "die Frage der zuständigen Synodalkommission zum Studium zuzuweisen".

Die Zuordnung des Kiewer zum Moskauer Patriarchat sei wegen "Verletzung der kanonischen Bestimmungen" ungültig, begründet das ukrainische Parlament sein Anliegen. Daher sei ein Vereinigungskonzil für die gespaltene ukrainische Orthodoxie einzuberufen und die Autokephalie einer vereinten orthodoxen Kirche der Ukraine anzuerkennen Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer gehören zu den drei orthodoxen Kirchen im Land, von denen nur die mit Moskau verbundene von der Weltorthodoxie anerkannt wird. Unabhängig davon, wie Konstantinopel mit diesem in sich schwierigen und visionären Anliegen weiter verfährt, es dürfte schon jetzt den ohnein belasteten Beziehungen zum Moskauer Patriarchat kaum förderlich sein.


Quelle:
KNA