Nach dem Waffenstillstand in Kolumbein

Kirche wirbt um Vertrauen für FARC-Spitze

Nach dem historischen Friedensvertrag in Kolumbien wollen einige der linksgerichteten FARC-Rebellen weiterkämpfen. ​Die katholische Kirche hat mit Blick auf einen internen Konflikt in den Reihen der FARC um Vertrauen für die Guerilla-Spitze geworben.

Kolumbianer feiern das Waffenstillstandsabkommen / © Luis Eduardo Noriega (dpa)
Kolumbianer feiern das Waffenstillstandsabkommen / © Luis Eduardo Noriega ( dpa )

"Man muss der FARC die Gelegenheit einräumen, das Problem selbst zu lösen", sagte der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga, dem Radiosender Caracol (Montag Ortszeit). Es müsse allerdings unmissverständlich klar sein, dass die FARC-Funktionäre, die in Havanna die Friedensgespräche mit der kolumbianischen Regierung führten, auch alle FARC-Einheiten repräsentierten.

Zuvor hatte die FARC-Einheit "Front Armando Rios" aus der Unruheregion Guaviare erklärt, sie werde das Friedensabkommen mit der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos nicht anerkennen, weil die Verhandlungen nicht zu Änderungen im Wirtschaftsmodell des Landes geführt hätten.

"Nicht der richtige Moment"

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende betonte, es sei derzeit nicht der richtige Moment für ein Eingreifen des Staates. Den Rebellen, die trotz eines Friedensvertrages weiterkämpften, müsse jedoch klar sein, dass sie dann auch weiterhin wie Kriminelle behandelt würden.

Nach mehr als drei Jahren Verhandlungen hatten im Juni Kolumbiens Präsident Santos und FARC-Chef Timochenko eine Waffenstillstandserklärung unterzeichnet und damit den jahrzehntelangen Konflikt beendet, der über 250.000 Menschen das Leben kostete und mehr als sechs Millionen zu Binnenflüchtlingen machte. Ein Friedensvertrag soll in Kürze unterzeichnet werden.


Quelle:
KNA