Ecuador gedenkt der Opfer des Erdbebens

"Der Schmerz ist groß"

Mit Gottesdiensten und Gedenkfeiern hat Ecuador an die Opfer des schweren Erdbebens vor einem Monat erinnert. In den betroffenen Küstenstädten Manta und Pedernales ließen Gottesdienstbesucher am Abend weiße Luftballons gen Himmel steigen.

Weiße Luftballons steigen in den Himmel / © Thomas Frey (dpa)
Weiße Luftballons steigen in den Himmel / © Thomas Frey ( dpa )

Am Strand des stark zerstörten Badeortes Pedernales wurde eine riesige Nationalflagge als Zeichen der Solidarität gehisst. Bei dem Beben der Stärke 7,8 am 16. April waren nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde rund 660 Menschen ums Leben gekommen. Vor allem die Küstenprovinzen Manabí und Esmeraldas wurden schwer getroffen. Präsident Rafael Correa sprach laut lokaler Medien von der schlimmsten Tragödie seit sieben Jahrzehnten. "Der Schmerz ist groß, aber noch größer ist die Hoffnung", schrieb er am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Wasser aus Fluss als Trinkwasser

Zehntausende Menschen wurden obdachlos, rund 30.000 kamen in offiziellen Notunterkünften unter. Es gibt nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef aber auch zahlreiche provisorische Unterkünfte, in denen die Versorgungslage schwierig ist. Giorgos Ntais von der Hilfsorganisation "arche noVa - Initiative für Menschen in Not" sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), dass die Einwohner der Küstenstadt Jama notgedrungen Wasser aus einem Fluss nutzten, was die Gefahr von Krankheiten erhöhe.

In einigen Erdbeben-Regionen hat derweil die Schule wieder begonnen. Laut Unicef gehen drei Viertel der Kinder in den betroffen Gebieten wieder in den Unterricht, der in Zelten und Ausweichquartieren stattfindet.

Drei Milliarden US-Dollar Schaden

Die Regierung will Betroffene des Bebens mit Zuschüssen für Lebensmittel und Miete sowie Finanzhilfen für den Wiederaufbau unterstützen. Präsident Correa bezifferte die Schäden in einer ersten Schätzung auf rund drei Milliarden US-Dollar. Ein Teil des Wiederaufbaus soll mit Steuererhöhungen finanziert werden, die bereits vom Parlament gebilligt wurden.


Quelle:
epd