Menschenrechtlerin Bonafini plant Reise zu Papst Franziskus

Bergoglio-Kritikerin besucht Vatikan

Die argentinische Menschenrechtlerin Hebe de Bonafini hat eine Einladung in den Vatikan angenommen. "Ich denke es ist der richtige Moment zu reisen", sagte die Sprecherin der Menschenrechtsgruppe "Mütter der Plaza de Mayo".

Hebe de Bonafini / © Cézaro De Luca (dpa)
Hebe de Bonafini / © Cézaro De Luca ( dpa )

Das berichtet das Portal "aimdigital". Sie habe zwar immer wieder Einladungen erhalten, bislang aber alle Reisen abgelehnt. Sollten die Ärzte keine Einwände haben, werde sie Ende des Monats nach Rom fliegen und dort auch mit Papst Franziskus zusammentreffen. Ob es dabei auch zu einem persönlichen Gespräch oder zu einem Treffen im Rahmen der Generalaudienz komme, sei noch offen.

Kritik an Papst folgt Entschuldigung

Unmittelbar nach der Wahl von Kardinal Jorge Bergoglio aus Buenos Aires zum Papst im März 2013, hatte Bonafini noch Kritik an Franziskus wegen dessen angeblich zu großer Nähe zu Militärdiktatur geübt, sich wenig später aber dafür entschuldigt. "Ich kannte ihre pastorale Arbeit nicht", schrieb Bonafini in einem Offenen Brief an Papst Franziskus nur wenige Tage nach der Wahl.

Zu ihrer Überraschung habe sie von vielen ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter Erklärungen über Bergoglios Engagement in der Vergangenheit erhalten. Sie sei inzwischen hocherfreut über seine Arbeit und hoffe auf Reformen im Vatikan, schreibt Bonafini, die sich zuvor stets als scharfe Kritikerin Bergoglio positionierte.

Argentinische Bürgerrechtsbewegung

Die Mütter der "Plaza de Mayo" sind eine Bürgerrechtsorganisation, die die Aufklärung des Schicksals vermisster und verschwundener Personen während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) verlangt. Die regierungsnahe Gruppierung übt regelmäßig Kritik am Verhalten hoher Kirchenvertreter in dieser Zeit.


Quelle:
KNA