In der Abschiedsmesse verlas er in der Kathedrale von Havanna auch einen Brief von Papst Franziskus, der ihm für seinen Einsatz in dem sozialistischen Karibikstaat dankte. Ortega habe "Wege geöffnet für den Dialog zwischen Kuba und anderen Ländern", so Franziskus.
Ortega dankt Raul Castro
Ortega wiederum würdigte die Bereitschaft von Staatschef Raúl Castro, auf Bemühen der katholischen Kirche in den vergangenen Jahren rund 150 Oppositionelle freizulassen. Und er dankte Castro dafür, dass er die Vermittlungsrolle der Kirche bei der Überwindung der diplomatischen Eiszeit mit den USA akzeptiert habe. Ortega hat mit 79 Jahren die Altersgrenze für Kardinäle (75 Jahre) schon lange erreicht, war aber wegen seiner wichtigen Rolle noch im Amt geblieben.
Lockerung im Verhältnis zwischen Staat und Kirche
Die Erzdiözese von Havanna wird künftig vom bisherigen Erzbischof von Camagüey, Juan de la Caridad García Rodríguez (67), geführt. In Ortegas Zeit wurde eine deutliche Lockerung im Verhältnis zwischen Staatsführung und Kirche erreicht. Ausdruck der Entwicklung waren die Besuche von Papst Johannes Paul II. (1998), Benedikt XVI. (2012) und Franziskus (2015). Ortega betonte in der Kathedrale der Hauptstadt: "Ich werde der Kirche weiter dienen. Priester treten nie zurück."