Mutter Teresa wird am 4. September heiliggesprochen

Orden in Kalkutta plant Feier in Stadion

Nach der Bekanntgabe der Heiligsprechung von Mutter Teresa ist die Freude bei dem von ihr gegründeten Orden "Missionarinnen der Nächstenliebe" groß. Eine Sprecherin sagte, sie seien "sehr aufgeregt und glücklich."

Mutter Teresa Schwestern / © Katharina Ebel (epd)
Mutter Teresa Schwestern / © Katharina Ebel ( epd )

Mutter Teresa von Kalkutta wird am 4. September heiliggesprochen. Papst Franziskus ordnete die Heiligsprechung 19 Jahre nach dem Tod der Nonne Vatikanangaben zufolge am Dienstag in Rom an. Der von Mutter Teresa gegründete Orden und andere christliche Organisationen planten nun eine große Messe für den 2. Oktober im Netaji-Stadion in Kalkutta.

Ort der Heiligsprechung noch unklar

Die indischen Bischöfe hatten darum gebeten, die Heiligsprechung der Friedensnobelpreisträgerin in Kalkutta vorzunehmen. Zum Ort der Feier, zu der Zehntausende Pilger erwartet werden, machte der Vatikan keine Angaben. In Rom wurde jedoch erwartet, dass Franziskus die Heiligsprechung von Mutter Teresa, die noch innerhalb des Jahres der Barmherzigkeit stattfindet, auf dem römischen Petersplatz vornehmen wird.

Weitere Heiligsprechungen

Neben der Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe will Papst Franziskus im Juni und Oktober vier weitere Selige heiligsprechen, darunter die schwedische Konvertitin Maria Elisabeth Hesselblad (1870-1957). Daneben bringt Papst Franziskus am 5. Juni den polnischen Ordensgründer Jan Papczynski (1631-1701), am 16. Oktober den Mexikaner Jose Sanchez Del Rio (1913-1928) sowie den argentinischen Priester Jose Gabriel Del Rosario Brochero (1840-1914) zu den höchsten Kirchenehren.

Sanchez Del Rio starb im Alter von 15 Jahren während des mexikanischen Bürgerkriegs, in dem er aufseiten der katholischen Aufständischen gegen die antiklerikale Regierung kämpfte. Del Rosario Brochero wurde durch seinen Einsatz für die Armen und Kranken in Argentinien bekannt. Franziskus würdigte seinen Landsmann im September 2015 ausdrücklich als Vorbild an Barmherzigkeit.

Wunder von Mutter Teresa anerkannt

Bereits im Dezember 2015 hatte Franziskus eine Heilung als Wunder anerkannt, die die Friedensnobelpreisträgerin bewirkt haben soll. Damit war die nötige Voraussetzung für eine Heiligsprechung geschaffen. Zur Seligsprechung der aus dem heutigen Mazedonien stammenden Nonne albanischer Herkunft im Jahr 2003 waren mehrere Hunderttausend Gläubige nach Rom gekommen. Der damalige Papst Johannes Paul II. hatte das Seligsprechungsverfahren für die Ordensschwester auf sechs Jahre verkürzt. In der Regel ziehen sich die Prozesse der Selig- und Heiligsprechungen über Jahrzehnte hin.

Mutter Teresa genoss in der Öffentlichkeit hohe Wertschätzung für ihre Arbeit mit den Armen in Indien. Die Ordensfrau hatte 1952 ein Hospiz für kranke und sterbende Menschen neben dem Kali-Tempel in Kalkutta eröffnet und damit den Grundstein für ihr Hilfswerk "Missionaries of Charity" gelegt. Wegen mangelnder Transparenz im Umgang mit dem großen Spendenaufkommen sowie den Hygieneverhältnissen in ihren Einrichtungen stand sie aber auch in der Kritik. Die am 26. August 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Skopje geborene Ordensgründerin starb am 5. September 1997 an einem Herzleiden.


Quelle:
KNA , epd