Jakobspilgern boomt bei Deutschen

Ich bin dann mal weg…

Wanderschuhe anziehen und los geht's: Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela wird bei den Deutschen immer beliebter. Mit seinem Buch "Ich bin dann mal weg" hat Unterhalter Hape Kerkeling einen großen Teil dazu beigetragen.

Via Baltica: Immer Richtung Santiago (KNA)
Via Baltica: Immer Richtung Santiago / ( KNA )

Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela hat bei den Deutschen 2015 erneut an Beliebtheit gewonnen. Im Vergleich zum Vorjahr kamen rund 18.500 Deutsche am Zielort in Spanien an, wie Manfred Zentgraf am Montag nach einer Umfrage unter allen deutschen Jakobspilgervereinigungen in Volkach bekanntgab. Das seien gut 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Zentgraf ist Gründungsmitglied der Fränkischen Jakobus-Gesellschaft.

Insgesamt wurden in Santiago 2015 zehn Prozent mehr Pilger aus allen Ländern registriert. Das bedeutet, dass das Jakobspilgern in Deutschland überdurchschnittlich stark zugenommen hat. Die Gesamtzahl der Ankommenden liegt mittlerweile bei über 262.000 pro Jahr.

Grab des hl. Jakobus

Die Grabstätte des heiligen Jakobus im äußersten Nordwesten Spaniens entwickelte sich neben Rom und Jerusalem im Mittelalter zu einem der drei Hauptziele der christlichen Pilgerfahrt. In Deutschland verstärkte der 2006 erschienene autobiografische Erlebnisbericht des TV-Entertainers Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg" eine Renaissance des Pilgerns, die inzwischen sogar Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist. Zu Weihnachten 2015 kam eine Verfilmung des Bestsellers in die deutschen Kinos.

Nach Zentgrafs Umfrage gehören den 25 deutschen Jakobus-Vereinigungen derzeit rund 11.200 Mitglieder an. Das entspricht einer Zunahme von etwa 1,7 Prozent gegenüber 2014. Allerdings wurden 2015 acht Prozent mehr Pilgerausweise in Deutschland ausgestellt, insgesamt fast 30.000 Stück.


Ein Schild markiert am 28.03.15 in Eisleben den St. Jakobus Pilgerweg. (dpa)
Ein Schild markiert am 28.03.15 in Eisleben den St. Jakobus Pilgerweg. / ( dpa )
Quelle:
KNA