Erzbischof Schick würdigt Kräutlers Umwelt-Engagement

Prophetischer Umweltschützer

Als prophetischen Umweltschützer hat Bambergs Erzbischof Ludwig Schick seinen brasilianischen Amtsbruder Erwin Kräutler gewürdigt. Erzbischof Schick schrieb einen Glückwunschbrief zur Verleihung des bayerischen Naturschutzpreises an Kräutler.

Bischof Erwin Kräutler im Portrait / © Katharina Ebel (KNA)
Bischof Erwin Kräutler im Portrait / © Katharina Ebel ( KNA )

"In herausragender Weise setzen Sie sich seit Jahrzehnten für den Naturschutz, besonders durch Ihr unermüdliches Eintreten für die Erhaltung des Regenwaldes im Amazonasgebiet in Brasilen ein", heißt es in den Glückwunsch. Der 76-Jährige nimmt die Auszeichnung am Sonntag in Nürnberg entgegen.

Engagierter und selbstloser Einsatz

"Prophetisch haben Sie darauf hingewiesen, welche Folgen das weitere Verschwinden des Regenwaldes haben werde, vor allem für die indigene Bevölkerung in diesem Gebiet", so Schick in dem am Freitag in Bamberg publizierten Schreiben. Die Menschen in Amazonien, denen die Lebensgrundlagen genommen würden, lägen Kräutler am Herzen, teilte das Erzbistum ergänzend mit. "Für sie setzt er sich engagiert und selbstlos ein." Durch seinen weltweit bekannten Einsatz sei er auch zum Gesprächspartner für viele Gremien und Fachvertreter geworden.

Mafia droht Kräutler

Der aus Vorarlberg in Österreich stammende Kräutler war bis zu seiner Pensionierung aus Altersgründen im Dezember 2015 Bischof von Xingu im Amazonasgebiet, der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens. Er steht seit Jahren unter Polizeischutz, weil ihn die sogenannte Holzmafia mit dem Tod bedroht. Kräutler, der maßgeblich an der Abfassung der päpstlichen Umwelt-Enzyklika "Laudato si" mitwirkte, hält sich gegenwärtig wegen der Misereor-Fastenaktion in Deutschland auf. Der bayerische Umweltpreis wird vom BUND Naturschutz im Freistaat vergeben. Die Auszeichnung ist nicht dotiert.


Quelle:
KNA