Muslime schützen Christen

Friedliche Weihnachten in Indonesien

Weihnachten ist in Indonesien trotz erhöhter Terrorgefahr bislang friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen. Dabei schützten Muslime zahlreiche christliche Einrichtungen.

 (DR)

"Wir haben Heiligabend und den ersten Weihnachtstag in aller Ruhe unter starkem Polizeischutz gefeiert", sagte Theophilus Bela am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Jakarta. "Die Jugendorganisationen von Nahdlatul Ulama und Muhammadiyah haben unsere Kirchen gut bewacht", fügte der katholische Generalsekretär des indonesischen Komitees für Religionen für den Frieden hinzu.

Nahdlatul Ulama und Muhammadiyah sind die größten islamischen Massenorganisationen Indonesiens mit jeweils über 30 Millionen Mitgliedern. Die muslimischen Gruppen unterstützten Polizei und Armee, die in diesem Jahr mit einem Großaufgebot von mehr als 150.000 Mann in ganz Indonesien mehr als 33.000 Kirchen vor Anschlägen radikaler und terroristischer Gruppen schützten.

Sicherheitsexperten hatten in den letzten Wochen vor einer wachsenden Terrorgefahr in Südostasien durch Organisationen gewarnt, die sich der Ideologie der Terrororganisation Islamischer Staat verpflichtet fühlen. Vor allem in Indonesien, der Nation mit dem weltweit größten muslimischen Bevölkerungsanteil, gebe es eine Reihe von Terrorgruppen mit Verbindungen zum IS.

Wenige Tage vor Weihnachten hatte die Antiterroreinheit Densus 88 bei Razzien in mehreren Städten Indonesiens sieben mutmaßliche Terroristen verhaftet, die zu Weihnachten und Neujahr Anschläge geplant haben sollen. In Indonesien ist zudem noch die Erinnerung wach an die Anschlagsserie auf Kirchen in Jakarta und acht anderen Städten an Heiligabend 2000. Acht Menschen kamen damals ums Leben.
Täter waren Mitglieder der beiden Terrororganisationen Al Kaida und Jemaah Islamiyah.


Quelle:
KNA