Tencer wird Bischof von Reykjavik

Für das nördlichste Bistum der Welt

David Bartimej Tencer (52), Kapuzinerpater und bislang Pfarrer im isländischen Reydarfjödur, wird neuer Bischof von Reykjavik, der nördlichsten Diözese der Welt. Papst Franziskus ernannte den slowakischen Ordensmann am Freitag.

Peter Bürcher / © Wolfgang Radtke (KNA)
Peter Bürcher / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Tencer wird Nachfolger von Pierre Bürcher (69), der vor einigen Monaten sein Rücktrittsgesuch aus Gesundheitsgründen eingereicht hatte. Der Schweizer Bürcher, der die Diözese seit 2007 leitete, bleibt noch bis zur Amtseinführung seines Nachfolgers am 31. Oktober im Amt.

Islands katholische Kirche wächst jährlich um etwa 20 Prozent. Sie ist mit einem Katholikenanteil von 3,6 Prozent die stärkste Gemeinde in den skandinavischen Ländern. Die Gläubigen stammen mehrheitlich aus Polen und den Philippinen. Neben einer finanziellen Konsolidierung benötige sie aber vor allem einheimische Priesterberufungen, erklärte Bürcher kürzlich.

Mehr Taufen als Beerdigungen

Die erst seit knapp 50 Jahren bestehende Diözese verzeichnet nach seinen Angaben zehnmal mehr Taufen als Beerdigungen und konnte in den vergangenen Jahren drei neue Kirchen und zwei Kapellen bauen. Von derzeit 18 Priestern der Diözese ist nur ein einziger Isländer; isländische Ordensleute gibt es nicht. Der neue Bischof ist seit 2004 als Pfarrer im Land tätig.

Bürcher ist seit 21 Jahren Bischof, zunächst als Weihbischof im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg, seit 2007 dann als Diözesanbischof in der isländischen Hauptstadt. Mit Einverständnis des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, will er als Emeritus künftig einen Teil des Jahres im Heiligen Land leben. Dort will er sich nach Mitteilung der Diözese Reykjavik dem Gebet widmen und nach seinen Möglichkeiten Exerzitien und Wallfahrten organisieren, um die Christen im Heiligen Land zu unterstützen. Den anderen Teil des Jahres will er in einem Frauenkloster im Kanton Schwyz verbringen.


Quelle:
KNA