Europas Bischöfe senden Appell für Frieden und Religionsfreiheit

Forderungen aus dem Heiligen Land

Mit einem Appell für Frieden und Religionsfreiheit haben die Bischöfe des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) ihre Vollversammlung im Heiligen Land beendet. Dabei nahmen sie vor allem den Nahen Osten und Nordafrika in den Fokus.

Bischöfe der CCEE zu Besuch bei Israels Staatspräsident Reuven Rivlin / © Andrea Krogmann (KNA)
Bischöfe der CCEE zu Besuch bei Israels Staatspräsident Reuven Rivlin / © Andrea Krogmann ( KNA )

"Frieden in Nahost und in Nordafrika ist lebenswichtig für Europa, wie es entscheidend ist, dass schnellstmöglich ein wahrhafter Frieden auf dem Kontinent selbst erreicht wird, allem voran in der Ukraine", heißt es in der Abschlussbotschaft vom Mittwoch. Zugleich äußerten die Vertreter der Bischofskonferenzen von 45 Ländern die Hoffnung, dass es für das vom Bau einer israelischen Sperrmauer bedrohte Cremisantal eine Lösung geben werde, die die Rechte der lokalen Bevölkerung respektiere.

Appell an die Vereinten Nationen

Flüchtlinge, Asylsuchende und Migranten stellten derzeit viele Staaten und die Kirche vor große Herausforderungen und erforderten unmittelbare Hilfe. Die Staaten müssten die öffentliche Ordnung aufrechterhalten, Gerechtigkeit für alle garantieren und sich großzügig gegenüber jenen in Not zeigen, so die Bischöfe. An die Vereinten Nationen gerichtet appellierten sie für effektive Lösungen nicht nur bei der Aufnahme der Migranten, sondern auch zur Verbesserung der Lage in den Herkunftsländern. Es müssten Maßnahmen ergriffen werden, um die Gewalt zu stoppen und auf Frieden und Entwicklung für alle Völker hinzuwirken.

Bischöfe fordern Stabilität im Nahen Osten

Mit Blick auf den Nahen Osten betonten die Bischöfe die Notwendigkeit von Gerechtigkeit und Stabilität. Mit der Garantie der Gleichheit aller Bürger könnten die Nahostländer ein Beispiel friedlicher Koexistenz sein. In besonderer Weise trügen die Christen im Heiligen Land zu einer Kultur der Vergebung, des Verständnisses und des Friedens bei. Zudem betonten die Kirchenführer die Religionsfreiheit als ein fundamentales Menschenrecht, ohne das sich andere Rechte als sehr fragil erwiesen.

In Europa dränge die Säkularisierung die Religion in die Privatsphäre und an die Ränder der Gesellschaft. Als problematisch beurteilten die Bischöfe Versuche, die "Gendertheorie" durchzusetzen: "Die Kirche akzeptiert die Gendertheorie nicht, weil sie Ausdruck einer Anthropologie ist, die konträr zur wahren und authentischen Würdigung der menschlichen Person steht."

 


Quelle:
KNA