Hilfsorganisation Oxfam beklagt Lage im Jemen

Hälfte der Bevölkerung von Hunger bedroht

Die Hälfte der Bevölkerung im Jemen sei vom Hunger bedroht, beklagt die Hilfsorganisation Oxfam. 13 Millionen Menschen hätten nicht genug zu essen. Damit litten im Land so viele Menschen wie noch nie zuvor unter lebensbedrohlichem Hunger.

Zerstörung im Jemen (dpa)
Zerstörung im Jemen / ( dpa )

Verantwortlich für den Hunger seien die anhaltenden Kämpfe und die Blockade durch die von Saudi-Arabien angeführte Koalition, so Oxfam. Der Jemen sei darauf angewiesen, 80 Prozent der benötigten Nahrungsmittel zu importieren; seit März seien jedoch nur 20 Prozent ins Land gekommen. "Im Jemen droht eine humanitäre Katastrophe riesigen Ausmaßes", erklärte der Oxfam-Landesdirektor im Jemen, Philippe Clerc.

80 % der Menschen hungern

Besonders ernst ist die Lage laut Oxfam besonders in der nördlichen Provinz Saada. UN-Angaben zufolge hungern dort 80 Prozent der Einwohner; für die Hälfte von ihnen sei die Lage äußerst kritisch. Die Nahrungsmittelknappheit treibe die Preise mit Steigerungen von bis zu 274 Prozent in unerschwingliche Höhen. Viele Einwohner hätten seit Monaten kein Einkommen mehr.

"Die Vereinten Nationen und besonders der Weltsicherheitsrat müssen ihre Anstrengungen für Friedensverhandlungen verstärken und die Kriegsparteien zu einem dauerhaften Frieden bewegen", so Clerc. Besonders die Vereinigten Staaten, Großbritannien und der Iran sollten ihren Einfluss geltend machen. Die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz hat für die kommenden fünf Tage einseitig eine Waffenruhe aus humanitären Gründen ausgerufen. Unklar ist, ob auch die Gegner sich daran halten wollen.


Quelle:
KNA